MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Stefan Pierer (KTM): «Erwarte sehr viel von Moto2»

Von Günther Wiesinger
Der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer wird am Wochenende in Österreich das neue MotoGP-Projekt präsentieren. KTM steigt auch in die Moto2-WM ein. Will KTM auch die Einheitsmotoren bauen?

Stefan Pierer, CEO der KTM Group, setzt den Slogan «Ready to Race» konsequent um – und beteiligt sich 2017 als einziger Motorradhersteller der Welt in allen drei GP-Klassen mit eigenen Werksmaschinen an der Weltmeisterschaft.

Neu wird neben der MotoGP-Klasse auch die Teilnahme an der Moto2-WM sein. KTM und WP Suspension haben ein Motorrad mit Gitterrohrstahlrahmen gebaut, das seit dem Winter von Fahrern wie Lauslehto, Cardus, Simón und Ranseder getestet wurde und zuletzt in Brünn mit Julián Simón (Platz 3 beim GP von Deutschland auf Sped-up) nur 0,3 Sekunden auf die Bestzeit von Nakagami verlor.

KTM betreibt die Moto2 als Werkseinsatz, das Team wird aber von Aki Ajo betrieben, der auch das Red Bull-KTM-Team in der Moto3-WM besitzt und managt. Als Moto2-Fahrer sind Brad Binder und Tom Lüthi vorgesehen.

Ajo Motorsport gewann die Moto2-WM 2015 gleich im ersten Jahr mit Johann Zarco, auch 2016 liegt der Franzose bei Halbzeit in Führung – 25 Punkte vor Alex Rins.

«Aki Ajo wird das Moto2-Team mit Werksanbindung führen», bestätigte Stefan Pierer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Für uns ist es wichtig, dass wir die jungen Fahrer aus der Moto3 bis hoch in die MotoGP-Klasse begleiten können. Viele ganz gute Fahrer haben bei uns in der 125er-Klasse angefangen und dann das Team wechseln müssen. Das Moto2-Chassis wurde bei WP entwickelt, wobei WP Teil unserer Gruppe ist und mit uns eng zusammenarbeitet. Das Moto2-Projekt untersteht jetzt auch Pit Beirer. Wir werden 2017 als KTM Red Bull auftreten. Auf der Gabel steht WP drauf, aber es ist eine KTM.»

Was erwartet KTM im ersten Moto2-WM-Jahr? Pierer: «Ich würde einmal sagen, Aki Ajo steht immer für etwas Besonderes... Ich erwarte mir sehr viel.»

Stört sich KTM nicht daran, dass in der Moto2-WM noch bis Ende 2018 Honda als Lieferant der «official engine» auftritt, also mit CBR-600-RR-Motoren gefahren werden muss?

«Das sind die Vorschriften», meint Stefan Pierer schulterzuckend. «Wobei ich sagen muss, dass die Moto2 durch die Einheitsmotoren eine sehr spannende Klasse ist. Ich glaube auch, dass es eine sehr wichtige Klasse ist für den Aufstieg in die MotoGP-WM. Man sieht bei Jack Miller, wie lange es dauert, wenn ein Fahrer von der Moto3 direkt in die MotoGP aufsteigt; dieser Sprung war zu groß.»

Nach neun Honda-Jahren kommen 2019 neue Motoren für die Moto2-WM, weder Hubraum noch Reglement stehen fest, bisher wurde kein neuer Motorenlieferant gefunden.

Wäre KTM daran interessiert, für 2019 und die Jahre danach die Einheitsmotoren zu bauen und zu liefern? Wird KTM eine Offerte abgeben?

«Wir sind noch nicht gefragt worden. Aber wenn wir gefragt werden, werden wir sicher eine Meinung dazu haben», erklärte der KTM-Vorstandsvorsitzende. «Wenn Dorna-Chef Ezpeleta auf uns zukommt, werden wir darüber reden. Aber momentan konzentrieren wir uns auf das MotoGP-Projekt. Das ist für uns schon eine richtige Herausforderung.»

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