Domi Aegerter: «Mit CarXpert-Team noch nicht einig»
Dominique Aegerter
Das dreiköpfige Schweizer Moto2-Team erlebte in Brünn ein schwarzes Wochenende: Tom Lüthi musste nach dem Qualifying-Sturz das Handtuch werfen, Dominique Aegerter und Robin Mulhauser blieben im Regen punktelos.
Am Sonntag meldete Teammanager Fred Corminboeuf, Domi Aegerter sei 2017 sicher wieder im Team.
Doch der Sachsenring-Sieger von 2014, seit Mugello 2014 nie mehr auf dem Siegerpodest, dementiert diese Behauptung.
Domi, dein Teammanager behauptet, es sei sicher, dass du 2017 wieder bei CarXpert Interwetten fährst. Stimmt aber nicht?
Bis jetzt sind wir uns nicht einig. Ich habe einen Vertrag, der es mir erlaubt, mit diesem Team einfach weiterzumachen. Es hat vielleicht Gespräche zwischen meinem Manager Robert Siegrist und Fred gegeben. Aber ich habe mit diesem Team bisher noch nicht groß über die nächste Saison gesprochen.
Ich habe Interesse gehabt, zu Ajo-KTM oder Intact zu wechseln, diese Gespräche haben sich inzwischen aufgelöst. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, bei meinem Team zu bleiben. Trotzdem ist das nicht sicher. Wir sind immer noch am Schauen, ob es andere Möglichkeiten gibt.
Welche anderen Teams kommen für dich in Frage?
Pons, AGR und Leopard. Aber wir müssen noch darüber sprechen, ob das gute Möglichkeiten und Lösungen sind.
Warum bist mit dem CarXpert-Team noch nicht einig? Du könntest dort die gewünschte Suter bekommen, Lüthi eine Kalex. Das hat Fred Corminboeuf in Aussicht gestellt.
Ich möchte auf Suter wechseln. Lüthi wird sicher auf Kalex bleiben.
Ja, das CarXpert-Team hat bestätigt, dass wir auf Suter wechseln können.
CarXpert-Teambesitzer Olivier Métraux hat dich schon bei deinem GP-Debüt im Oktober 2006 beim Portugal-GP in der 125er-WM unterstützt. Willst du nach zehn Jahren wirklich weg? Oder denkst du: Irgendwann musst du einen Tapetenwechsel wagen?
Ja, Olivier Métraux ist ein super Sponsor für mich. Ich bin seinetwegen so weit gekommen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber ich denke, der Schritt wird einmal kommen, dass ich das Team wechsle. Ich hoffe aber, dass Olivier Métraux dann weiter mein Personal Sponsor und ein Freund von mir bleibt.
Wenn ich sehe, dass ich bei einem anderen Team meine Zukunft besser gestalten kann, ja, dann muss ich das sicher machen. Deshalb schaue ich mir jetzt an, was die beste Lösung für mich wäre.
Du musst dich bis spätestens 1. September entscheiden. Dann müssen die Teams die Fahrernamen und ihre Anmeldungen bei der IRTA einreichen.
Ja, ich wollte mich schon vor Brünn entscheiden. Das ist aber nicht so gekommen... Ich hoffe, dass in dieser Woche noch ein paar Gespräche stattfinden und so bald wie möglich alles geklärt ist.
Was sind bei CarXpert die strittigen Punkte? Geht es ums Geld? Oder um die Infrastruktrur? Um den Crew-Chief?
Es geht um die Teamstruktur, um das Motorrad, wie und was. Das ist sicher wichtig.
Geht es auch um den Crew-Chief? Im Herbst kam Florian Chiffoleau von Tech3 zu dir. Gilles Bigot wechselte dafür zu Tom Lüthi.
Es ist schwierig, auf dem Markt einen zu finden. Ich bin am Schauen. Ich bin zum Beispiel mit Alfred Willeke im Gespräch.
Du hast schon im Herbst 2015 überlegt, nach einem Jahr wieder zu Suter zurückzukehren. Was ist das Problem bei Kalex für dich?
In den letzten zwei Jahren konnte ich einfach die Resultate nicht mehr bringen, die ich vorher mit der Suter gebracht habe. In diesem Jahr bekommen wir das Gefühl beim Reinfahren in die Kurven nicht richtig hin.
Ich denke, bei Suter hätte ich vielleicht wieder ein besseres Gefühl zum Motorrad und engeren Kontakt zum Schweizer Chassis-Hersteller.
Vor einige Wochen war zu lesen, du hättest auch Möglichkeiten in der MotoGP-WM gehabt für 2017?
Nein. Ich glaube, das habe ich nie gesagt. Ich habe nie MotoGP-Angebote für die nächste Sason gehabt.
Nächstes Jahr fehlen in der Moto2-WM Zarco, Rins, Lowes und Folger. Dann musst du auf den WM-Titel lossteuern?
Die Moto2-WM wird trotzdem nicht einfacher. Nakagami, Márquez, Morbidelli, Lüthi und Corsi – die sind ja alle noch da.