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Florian Prüstel: Von Peugeot bitter enttäuscht

Von Günther Wiesinger
Florian Prüstel verpflichtete für 2017 den erfahrenen Jakub Kornfeil und Rookie Patrik Pulkkinen

Florian Prüstel verpflichtete für 2017 den erfahrenen Jakub Kornfeil und Rookie Patrik Pulkkinen

Platz 23 für Jakub Kornfeil, Platz 27 für den 16-jährigen Finnen Patrik Pulkkinen – bei diesen Ergebnissen beim Texas-GP konnte Florian Prüstel nur noch verärgert den Kopf schütteln.

Das sächsische Moto3-WM-Team ist nach drei Rennen noch meilenweit vom ersten Punktegewinn entfernt. Ingo und Florian Prüstel, Besitzer eines international tätigen Logistik-Dienstleistungsunternehmens mit 150 Millionen Euro Umsatz, haben das ehemalige Racing Team Germany im Frühjahr 2016 übernommen – und damit einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Peugeot geerbt.

Da John McPhee gleich das dritte Rennen in der Prüstel-Ära in Brünn (im Regen) gewann und sowieso ein gültiger Ausrüstervertrag mit Peugeot für 2017 bestand, wurde über die Materialfrage für die Saison 2017 nicht lange diskutiert.

Und als es dem Peugeot MC Saxoprint-Team gelang, den Tschechen Jakub Kornfeil statt McPhee (er ging zu Honda) als neue Nummer 1 für die Moto3-WM zu verpflichten, schien einer erfolgreichen Saison 2017 nichts im Wege zu stehen. «Wir hoffen, dass Kornfeil in der WM unter die ersten zehn fahren kann», erklärte Juniorchef Florian Prüstel, Geschäftsführer von Prüstel GP, vor dem Saisonstart in Katar.

Denn Kornfeil ist ein Spitzenfahrer, er hat schon drei Podestplätze (auf KTM und Honda) erzielt, er war 2016 WM-Achter. Allerdings auf einer Honda NSF 250RW des malaysischen SIC-Racing Teams von Razlan Razali.

Inzwischen ist bei Florian Prüstel Ernüchterung eingekehrt. Beim Grand Prix in Austin/Texas erlebte er die Bescherung erstmals in diesem Jahr live an Ort und Stelle im Paddock mit.

Prüstel weiß, dass KTM 2018 gern 14 statt der heutigen elf Moto3-WM-Piloten ausrüsten möchte. In Österreich wären Kapazitäten frei. Denn nach der Saison 2016 ist Leopard Racing (2016 mit drei Moto3-Piloten unterwegs) zu Honda zurückgekehrt, und die SIC58 Squadra entschied sich trotz Handschlag mit KTM am Schluss für Honda.

Die Vermutung, Prüstel habe sich bei KTM-Moto3-Projektleiter Christian Korntner bereits bezüglich der Kosten für die Motorräder aus Österreich erkundigt, wollte der Teambesitzer aus Sachsen weder bestätigen noch dementieren.

2016 und 2017 übernahm Partner Peugeot die Materialkosten von rund 350.000 Euro. Bei KTM würden ähnliche Kosten für zwei Fahrer pro Saison anfallen.

Aber das Saxoprint-Team steckt in einem Dilemma. «Wir haben uns den ganzen Winter bemüht und mit den Sponsoren verhandelt», sagt Florian Prüstel. «Aber jetzt haben wir ein Motorrad, das nicht konkurrenzfähig ist. Jakub Kornfeil ist enttäuscht, das kann ihm niemand verübeln. Wir haben wenig Hoffnung, dass sich die Situation während der Saison schlagartig bessert, denn die Motorenentwicklung ist eingefroren. Das ist bedrückend. Was sollen wir unseren Sponsoren erzählen? Sie sehen ja auch, wie gut unser letztjähriger Fahrer John McPhee in seinem neuen Team mit Honda abschneidet. Er wollte ja auch unbedingt wieder eine Honda.» Denn mit so einem Gerät war der schnelle Schotte 2015 schon zweimal auf der Pole-Position gestanden.

Und was macht Mahindra? Mufaddal Choonia, Chief Executive Officer (CEO) von Mahindra Racing, steckt den Kopf in den Sand. «Er ist nicht einmal in Texas erschienen», wunderte sich Florian Prüstel, sichtlich frustriert.

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