Ex-GP-Pilot Peter Öttl: «Mein Idol war Toni Mang»
Der Tod von Ángel Nieto erschütterte in Brünn die MotoGP-Gemeinde. Das Gedenken an den 13-fachen Weltmeister weckte auch in Ex-GP-Pilot und Südmetall Schedl GP Racing-Teamchef Peter Öttl zahlreiche Erinnerungen an Nieto und seine eigenen Idole.
«Die Generation Nieto war vor meiner Rennfahrergeneration. Bei meinem ersten Grand Prix 1986 in Hockenheim fuhr er seinen letzten Grand Prix, wenn ich mich richtig erinnere. Damals waren drei Derbi-Werksfahrer in der 80-ccm-Klasse unterwegs: Nieto, Herreros und Martinez. Also fuhr ich bei meinem ersten GP noch mit ihm, aber danach nicht mehr. Seine beiden Söhne sind dann mit mir gefahren, beide arbeiten nun auch hier im Fahrerlager. Ich habe zu Pablo mehr Kontakt», berichtete Öttl.
Nieto hat den spanischen Motorradsport geprägt und war Vorbild für eine ganze Generation. Mit welchen Idolen bist du aufgewachsen? «Mein Idol war eher Toni Mang. Das war mir näher. Denn er ist einer aus Bayern und wurde fünfmal Weltmeister. Nieto war Spanier, obwohl er 13-facher Weltmeister war, war das zu weit weg. Bei mir war es also mehr Toni Mang. Aber auch Leute wie Gustl Auinger, die aus der gleichen Gegend kommen. Die aktive Zeit von Gustl und mir hat sich dann auch noch um etwas überschnitten. An solchen Fahrern habe ich mich orientiert», erinnert sich der 52-jährige Bayer.
Wie wichtig war Nieto dafür, dass Spanien im Motorradsport nun so erfolgreich ist? «Wenn ein Fahrer für sein Land 13 Mal Weltmeister wird, dann hat das natürlich große Auswirkungen. Bei Toni Mang war es ähnlich. Er ist fünfmal Weltmeister geworden und hat den Motorradrennsport in Deutschland richtig ins Fernsehen gebracht. Ähnlich stelle ich es mir vor, wenn einer 13 Mal Weltmeister wird. Das ist ein sehr langer Zeitraum, der von diesem Fahrer entscheidend geprägt wurde. Dann ist dieser Fahrer auch maßgeblich daran beteiligt, diesen Sport populär zu machen. Das ist ganz sicher. Nieto war sogar bis kürzlich noch im Fahrerlager unterwegs und engagierte sich.»