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Paolo Simoncelli: «Meine Fahrer sind farbenblind»

Von Nora Lantschner
Tatsuki Suzuki und Paolo Simoncelli zeigen einen besonderen Helm

Tatsuki Suzuki und Paolo Simoncelli zeigen einen besonderen Helm

Die SIC58-Honda-Fahrer Tatsuki Suzuki und Niccolò Antonelli sorgten in Mugello für einen kuriosen Zwischenfall. Paolo Simoncelli kommentierte das Abschneiden seiner Jungs mit Humor.

«Ich hatte schon den berechtigten Verdacht, der sich in Mugello bestätigt hat: Meine Fahrer sind farbenblind. Es gibt keine andere Erklärung, weil sie die rote Ampel missachtet haben. Dass wir uns das Leben gerne kompliziert machen, ist ein Fakt und das Qualifying war der Beweis», begann Paolo Simoncelli den Rennbericht seiner SIC 58 Squadra Corse aus Mugello.

Tatsuki Suzuki und Niccolò Antonelli gingen auf ihren Honda-Bikes im Q2 zu früh auf die Strecke, als die Ampel noch nicht auf grün geschaltet hatte. Deshalb wurde ihnen die erste fliegende Runde aberkannt. Damit startete Antonelli seinen Heim-GP von Startplatz 18, der Japaner stand immerhin noch auf P9. Außerdem bezahlten beide jeweils eine Strafe in Höhe von 500 Euro.

«Es ist so absurd und selten, dass man bei roter Ampel aus der Pitlane fährt, dass es nicht einmal eine richtige Sanktion dafür gibt, also wurde eine Strafe improvisiert, die Valentino vor einigen Jahren bekommen hat, als er aus einem merkwürdigen Grund ebenfalls zu früh auf die Strecke ging», kommentierte Simoncelli. «Das hat mich geärgert, aber nicht so sehr, wie es mich hätte ärgern können, weil es der Zufall so wollte, dass ich an diesem Tag glücklich war. Am Morgen hatte mir Tatsuki ein sehr schönes Geschenk gemacht: Seinen Spezialhelm – und es bringt einem schon zum Lächeln, dass unser Italo-Japaner seinen Spezialhelm nicht für seinen Heim-GP in Japan aufhebt, sondern für die Italiener in Mugello.»

Auf dem Helm, der von Aldo Drudi entworfen wurde, war eine Karikatur von Paolo abgebildet. «Die Moral der Geschichte: Wenn ihr mich beruhigen wollte, schenkt mir einen Helm», scherzte der SIC58-Teamchef. «Die Wahrheit ist, dass ich mich vielleicht nicht mehr als nötig geärgert habe, weil ich weiß, wie sie mental im Moment drauf sind: Sie sind stark, das Team ist sehr stark, wir sind aus psychologischer Sicht bereit. Wir können vorne sein, die Fäden des Rennens in der Hand halten und das Spiel bestimmen.»

Immerhin feierten seine Jungs in Jerez in dieser Saison schon einen emotionalen Doppelsieg. Die Moto3-Rennen seien aber unberechenbar, vor allem in Mugello. «In einem Augenblick kannst du vom ersten auf den zehnten Platz zurückfallen. Einer der wenigen, der das nicht wusste, ist Tatsuki, der Achter wurde. Nachdem er ein herausragendes Rennen gezeigt hatte, hatte er die geniale Idee, als Erster aus der letzten Kurve der vorletzten Runde zu kommen – und die anderen von seinem Windschatten profitieren zu lassen. Aber auch das ist Erfahrung», stellte Paolo trocken fest.

Am Ende landete Suzuki auf Rang 8, seinen Teamkollegen Antonelli führte die Aufholjagd bis auf den vierten Platz. «Um sich von den unvorhersehbaren Zwischenfällen fern zu halten, habe ich ihm geraten, ruhig loszufahren – in der achten Kurve war er dann nur auf Platz 23», schmunzelte Simoncelli. «Nach einem etwas aggressiven Manöver eines anderen Fahrers hat er das Rennen auf Platz 4 beendet, aber das sind die Rennen, wenn dir das nicht passt, musst du zum 'Bachelor' gehen.»

WM-Stand nach 6 von 19 Rennen: 1. Canet 83. 2. Dalla Porta 80. Antonelli 70. 4. Masia 65. 5. Vietti 52. 6. Arbolino 51. 7. Toba 51. 8. McPhee 44. 9. Migno 40. 10. Rodrigo 37.

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