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Paolo Simoncelli: Sturzverursacher härter bestrafen?

Von Nora Lantschner
Paolo Simoncelli mit seinem Fahrer Tatsuki Suzuki

Paolo Simoncelli mit seinem Fahrer Tatsuki Suzuki

Paolo Simoncelli nimmt sich selten ein Blatt vor den Mund. Nach einem ereignisreichen Moto3-Rennen in Barcelona kritisierte der SIC58-Chef das angewandte Strafmaß – und er kommentiert den Lorenzo-Strike.

Nicht nur die MotoGP-Klasse sorgte in Barcelona für Gesprächsstoff, auch das Moto3-Rennen war nichts für schwache Nerven, was auch Teameigentümer Paolo Simoncelli feststellen musste: «Wenn ich heute zur Beichte gehen würde, dann würden zehn Ave Maria und ein Vaterunser wohl nicht ausreichen, um mir die Tür zum Paradies zu öffnen», seufzte der Italiener nach dem Catalunya-GP. «Bitte entschuldigt die Blasphemie... aber mehr als ein Motorradrennen war es Autoscooter-Fahren.»

Tatsächlich hatten einige aggressive Manöver und viele Stürze das Moto3-Feld stark dezimiert: Von 31 gestarteten Fahrern kamen am Ende nur 19 in die Wertung. Laut Simoncelli bestehe Handlungsbedarf: «Die Safety Commission konzentriert sich stark darauf, die Fahrer, die im Training auf der Suche nach Windschatten zu langsam unterwegs sind, zu bestrafen. Sie müssten genauso aufmerksam die unfairen und verrückten Manöver im Rennen verfolgen.»

Am Samstag hatte es nach dem Qualifying insgesamt sieben Strafen gehagelt: Wegen Bummels im FP3 wurden SIC58-Squadra-Corse-Fahrer Niccolò Antonelli und fünf weitere Moto3-Piloten im Grid zwölf Plätze nach hinten versetzt. Vicente Perez musste am Sonntag sechs Plätze weiter hinten losfahren, weil er im FP3 zu offensichtlich auf andere Fahrer gewartet hatte.

Auch nach dem ereignisreichen Rennen auf dem «Circuit de Barcelona-Catalunya» reagierte das FIM MotoGP Stewards Panel und verhängte Strafen gegen zwei Moto3-Fahrer: Can Öncü (Red Bull KTM Ajo) und Gabriel Rodrigo (Gresini Honda) werden als Sturzverursacher in der Startaufstellung des nächsten Grand Prix um sechs Plätze nach hinten versetzt.

«In diesem Rennen gab es mehrere Beispiele für übertriebenen Wetteifer, der sich in unvorsichtiges Fahren verwandelt hat – angefangen mit dem Fahrer, der sich zur Hälfte der ersten Runden gegen Tatsu [Suzuki] geworfen hat, und einem anderen, der am Ende der Geraden gleich vier Fahrer zu Sturz gebracht hat. Das sind Dinge, die passieren, natürlich – und sicher unabsichtlich – aber diese Situationen sind bedeutend gefährlicher als ein Sektor, in dem ein Fahrer zu langsam ist, und sollten meiner Meinung nach härter bestraft werden, nicht nur mit den sechs Positionen, mit denen die Hauptdarsteller dieser Zwischenfälle verwarnt worden sind.»

Auch ein Kommentar zum «meist diskutierten Strike des Wochenendes», dem von Jorge Lorenzo verursachten Massensturz in Kurve 10, konnte sich Simoncelli nicht verkneifen: «Es war ein schwerer Fehler, gefährlich und unsympathisch, aber in einem Rennen kann es passieren. Es ist vor ihm anderen Fahrern passiert und es wird auch noch vielen anderen passieren, vielleicht auch ihm, wenn ihn Dorna nicht 'verhaftet'...»

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