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Tony Arbolino: Was er von Jorge Lorenzo gelernt hat

Von Mario Furli
Tony Arbolino und Jorge Lorenzo, dahinter ihr Personal Trainer Ivan Lopez Alarcon

Tony Arbolino und Jorge Lorenzo, dahinter ihr Personal Trainer Ivan Lopez Alarcon

Tony Arbolino entwickelte sich auf der Snipers-Honda 2019 zum ständigen Anwärter auf die Podestplätze in der Moto3-Klasse – auch dank des dreifachen MotoGP-Weltmeisters Jorge Lorenzo.

In seiner dritten WM-Saison schaffte Tony Arbolino 2019 in Las Termas/Argentinien erstmals den Sprung auf das Podest. Beim Heimspiel in Mugello gelang dem 19-jährigen Italiener sein erster GP-Sieg, in Assen stand er ein zweites Mal ganz oben. Dazu kommen Podestplätze in Brünn, Spielberg und Silverstone – und drei Pole-Positions in der laufenden Saison.

Der Snipers-Honda-Pilot, der aus Garbagnate Milanese im Großraum von Mailand stammt, wohnt inzwischen in Lugano, wo er nicht nur vom gemeinsamen Training mit dem Repsol-Honda-Neuzugang Jorge Lorenzo profitiert. «Seit vier, fünf Monaten bin ich fix dort und ich fühle mich sehr wohl. Vorher war es in Mailand oft schwierig, konzentriert zu bleiben. Manchmal fragen dich die Freunde, ob du mit ihnen ausgehen willst und dann weißt du nicht, was du machen sollst... Am Ende bist du nicht zu 100 Prozent konzentriert», gab Tony im «Rete Uno Sport Magazine» auf RSI zu.

«In Lugano fühle ich mich gut, ich trainiere konstant, sechs bis sieben Stunden am Tag. Ich bin 24 Stunden lang auf den Sport konzentriert, das hat mir sehr geholfen – dazu mit Jorge und seinem Coach [Ivan Lopez Alarcon]. Das hat mir sicherlich dazu beigetragen, diesen kleinen Schritt zu machen, den man jetzt sieht», ist sich der aktuell dritte der Moto3-WM sicher.

Die Trainingsgemeinschaft entstand übrigens, weil der Mallorquiner auf der Suche nach einem Ort war, wo er Motorradfahren konnte. «Am Anfang war es aber nicht wirklich eine Freundschaft», verriet der Italiener. «Er hat mich ein bisschen ausgenutzt, um zu trainieren, und ich ihn – ein bisschen mehr.»

«Mittlerweile treffen wir uns auch abseits vom Training», ergänzte Arbolino. «Wir sprechen fast jeden Tag miteinander und vor den Rennen rufe ich ihn manchmal an. Für mich ist es eine Ehre – zuerst als Fahrer, aber dann auch als Freund, weil sich eine Freundschaft entwickelt hat.»

Die Trainingseinheiten zeigte beim 19-Jährigen seine Wirkung: «Du bist jung und versuchst, den Durchbruch zu schaffen – und er ist schon fünffacher Weltmeister. Dann trainierst du mit ihm und stellst fest, dass er sehr viel mehr an den Details arbeitet als du – also fragst du dich, was mach ich eigentlich, wenn ich der bin, der es noch schaffen will. Er hat schon gewonnen und ich mache die Hälfte von dem, was er macht. Von dem Moment an ist in meinem Kopf etwas passiert, was mich dazu gebracht hat, alles ein bisschen zu perfektionieren», schilderte Tony, der sieben Rennen vor Schluss 38 Punkte hinter WM-Leader Lorenzo Dalla Porta (Honda) und 24 Punkte hinter dem zweitplatzierten Aron Canet (KTM) zurückliegt.

Der Snipers-Fahrer, der seinen Vertrag mit dem italienischen Rennstall bereits um ein weiteres Jahr verlängert hat, gibt sich kämpferisch: «Wir werden alles geben, weil ich mich bei allen Bedingungen stark fühle. Es ist aber wichtig, Rennen für Rennen zu sehen. Denn wenn ich an die Punkte und alles gedacht habe, ist es nicht immer gut gegangen.»

«Wenn ich es schaffe, ein bisschen konzentrierter zu bleiben und der Strategie für das Rennen zu folgen, dann kommen die Ergebnisse und die Punkte. Die Gegner sind sehr stark, aber es ist machbar – sie sind auf meinem Level. Ich versuche aus den Fehlern, die ich in den vorangegangenen Rennen gemacht habe, zu lernen und nichts dem Zufall zu überlassen – denn in der Moto3 macht wirklich das Detail den Unterschied aus», unterstrich Arbolino.

Moto3-WM-Stand (nach 12 von 19 Rennen): 1. Dalla Porta 171. 2. Canet 157. 3. Arbolino 133. 4. Antonelli 118. 5. Ramirez 114. 6. McPhee 93. 7. Vietti 88. 8. Masia 83. 9. Fenati 67. 10. Kornfeil 67. 11. Ogura 66. 12. Foggia 54. 13. Toba 51. 14. Suzuki. 15. Rodrigo 50. 16. Migno 49. 17. Sasaki 47. 18. Fernandez 45.

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