MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Was sich Deniz Öncü (KTM) von Bruder Can abschaut

Von Maximilian Wendl
Deniz Öncü will 2020 in der Moto3-WM für Furore sorgen

Deniz Öncü will 2020 in der Moto3-WM für Furore sorgen

Dank Deniz und Can Öncü sowie Toprak Razgatlıoğlu boomt der Motorradsport in der Türkei. Im Interview mit «SPEEDWEEK.com» spricht Moto3-Pilot Deniz Öncü darüber und über sein Verhältnis zum Zwillingsbruder.

Die türkischen Zwillingsbrüder Deniz und Can Öncü möchten dorthin, wo das Bruderpaar Marc und Alex Márquez es bereits hingeschafft hat: In die Elite der Straßen-Weltmeisterschaft und am liebsten in die MotoGP-Serie. Während sich Can dank seines fulminanten Sieges beim Regenrennen in Valencia 2019 zum jüngsten Grand-Prix-Sieger aller Zeiten in der Motorrad-WM gekrönt hat, und inzwischen in der Supersport-WM antritt, kämpft Deniz in der Moto3-Serie um Punkte.

Das Auftaktrennen in Katar, das unmittelbar vor der Corona-Zwangspause stattfand, beendete der Pilot vom Red Bull KTM Tech3-Rennstall auf dem zwölften Platz. Im Gespräch mit «SPEEDWEEK.com» gibt der 16-Jährige Einblicke, wie es ihm während der Unterbrechung ergangen ist.

SPEEDWEEK.com: Deniz Öncü, wie haben Sie die Corona-Krise erlebt?

Deniz Öncü: «Die Pause war für mich, aber natürlich auch für alle anderen Fahrer, nicht gut. Wir vermissen das Fahren, denn es ist unser Leben. Ich vermisse mein Team und das Motorrad. Ich kann nur noch einmal sagen: Ich will wieder auf das Bike steigen, auf dem ich seit Katar nicht mehr saß und das ist jetzt Monate her. Ich hoffe, ich kann mich schnell anpassen, sobald es wieder losgeht. Schließlich ist es mein Ziel, die Top-Fahrer anzugreifen.»

Wie haben Sie die Zeit verbracht?

«Wir waren natürlich oft daheim. Manchmal verging die Zeit wie im Flug. An anderen Tagen hat es sich viel länger angefühlt. Ich habe jeden Tag eine Menge trainiert, um die körperliche Form beizubehalten. Ich will bereit sein, wenn der Tag kommt, an dem wir wieder fahren dürfen.»

Ihr Manager Kenan Sofuoglu hatte einen großen Einfluss auf den Motorradsport in der Türkei. Bezogen auf Ihr Heimatland: Spüren Sie dort mittlerweile ein größeres Interesse, seitdem auch Sie, Ihr Bruder und Toprak Razgatlioglu an Weltmeisterschaften teilnehmen?

«Wir haben inzwischen viele Fans in der Türkei und ich merke, dass das Interesse am Motorsport wächst. Jeder kennt die MotoGP-Klasse und die Superbike-WM.»

Sie und Ihr Bruder unterscheiden sich nicht nur äußerlich. Wenn Sie sich eine Eigenschaft aussuchen dürften, welche würden Sie gerne von Can übernehmen?

«Wenn wir fahren, dann ist Can deutlich schneller als ich. Wenn ich mir also etwas heraussuchen dürfte, dann würde ich die Fähigkeit wählen, mich schnell an ein Motorrad anzupassen. Dann wäre es einfacher.»

Was wünschen Sie sich für die kommenden Wochen?

«Ich hoffe, dass die Pause bald endet. Ich möchte zurück zum meinem Leben als Rennfahrer, ich möchte fahren und wieder Zeit mit meinem Team verbringen. Ich genieße den Sport, es ist meine Leidenschaft und ich möchte wieder an die Strecke.»

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