Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Die TM-Philosophie: Von Offroad auf die Straße

Von Waldemar Da Rin
2018 war im GP-Paddock erstmals eine TM dabei

2018 war im GP-Paddock erstmals eine TM dabei

In der Moto3-WM reichte es für TM bisher nur für vereinzelte Wildcard-Einsätze bei den Heimrennen. Was hinter der italienischen Marke steckt, die als Offroad-Firma begann.

In der Corona-Saison 2020 waren Wildcard-Einsätze nicht erlaubt, 2019 war TM in der Moto3-WM nur beim Heim-GP in Mugello dabei: Kevin Zannoni fuhr im FP2 zwar auf Platz 2, verpasste in der kombinierten Zeitenliste aber den Q2-Einzug und fuhr nur von Startplatz 25 los. Im Rennen stürzte er früh.

2018 hatte Zanoni auf der ebenfalls aus Pesaro stammenden TM Moto3-Maschine in Misano sein WM-Debüt gegeben und sich beachtlich geschlagen. Es handle sich um einen kompletten Eigenbau, wurde versichert, nur die Federelemente stammen von Öhlins und die Bremsen von Brembo. ?Das Chassis erinnerte ein wenig an das der Aprilia 125 RSW, alles sah aber sehr sauber verarbeitet aus.

TM startete als Offroad-Firma

TM ist vor allem im Offroad-Bereich eine bekannte Marke und auch erfolgreich. Der Deutsche Max Nagl fuhr zum Beispiel 2018 in der MXGP-WM eine TM. Danach zog sich das italienische Werk aus der Motocross-WM zurück, 2021 wird aber zumindest in der EMX250-Europameisterschaft wieder ein Team mit offiziellem Support von TM Racing an den Start gehen.

TM steht für Thomas und Mirko, das sind die Söhne der beiden TM-Gründer Claudio Flenghi und Francesco Battistelli, zwei Freunde und leidenschaftliche Motorrad- und Rennfahrer.

1976 hat alles begonnen. Und dank ihren qualitativ hochwertigen Leistungsteilen ist aus der kleinen Werkstatt inzwischen eine Firma mit 80 Mitarbeitern geworden, die sich vor allem im Offroad-Bereich und im Kart einen Namen gemacht hat.

Bereits 1977 gründeten Flenghi und Battistelli die Firma TM. Sie hatten mit Gastone Serafini einen jungen einheimischen Crossfahrer, der ihnen half, das Motorrad weiter zu entwickeln.

Bereits ein Jahr später produzierte TM ca. 200 Motocross-Maschinen. 1979 stiess Tommaso Lolli dazu, und es wurden die ersten Enduro-Motorräder gebaut. 1982 verliess Battistelli die Firma und Gastone Serafini übernahm die Mehrheit an der Firma, die er bis heute zusammen mit Flenghi führt.

TM erntete schon bald nationale und internationale Erfolge im Motocross, Enduro wie auch im Kart-Sport.

Alessandro Puzar schaffte 1997 und 1998 in der 125-ccm-Cross-WM auf TM bereits die beachtlichen Gesamtränge 2 und 3!

Die Philosophie der Firma war von Anfang an, nur das beste verfügbare Material zu verwenden und handwerklich hochstehende Produkte zu bauen. Das würde auch den Preis der Produkte rechtfertigen, war die Devise.

Mattia Serafini, der Sohn von Hauptaktionär Gastone, erklärte: «Wir bauen im Jahr etwa 1500 Motorräder und genauso viele Karts in verschiedenen Hubräumen, Zweitakter und Viertakter. Das beginnt bei 80 ccm und geht über 125, 144, 250, 300 bis 450 ccm.»

TM überlegte zwar schon, ein Kundenteam in der Moto3-WM mit Material zu beliefern. Aber momentan wird daraus nichts. Denn ein Neueinsteiger müsste mindestens sechs Bikes einsetzen, was das Budget und die Kapazität des italienischen Herstellers wohl sprengt. So soll das Erscheinen von kostspieligen Prototypen unterbunden werden. Husqvarna und GASGAS können 2021 hingegen dank der gemeinsamen Homologation mit KTM nur zwei Motorräder einsetzen, solange gemeinsam mit KTM genügend Teams beliefert werden.

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