Ivan Ortola: Startklar für den internen Aufstieg?
In Silverstone gelang es Ivan Ortola WM-Spitzenreiter Alonso zu schlagen
Die Fans beim englischen GP in Silverstone hatten bereits nach dem Moto3-Rennen einen reellen Gegenwert für ihr Ticket erhalten. Allein die letzte Runde rechtfertigte die Anreise. Wie bereits beim Rennen in Assen, als Ortola erst in der letzten Schikane zum entscheidenden Manöver antrat und Collin Veijer den Heimsieg vermasselte, bewies der KTM-Racer auch in Großbritannien enorme Zweikampfstärke.
Während der Spanier bei der Dutch TT nur mit einem Piloten um den größten Pokal streiten musste, war der Sieg in Silverstone eine Mammutaufgabe. In der Spitzengruppe aus elf Piloten mischte neben Alonso, Veijer, Holgado, Kelso und Nepa auch Teamkollege Yamanaka eisern mit. Jeder der Piloten kam für den Sieg infrage; die Anzahl der Überholmanöver in der Schlussphase verlor sich ins Uferlose.
Mit dem Sieg setzte Ortola ein wichtiges Ausrufezeichen. Denn in den letzten drei Rennen sammelte er nun die gleiche Anzahl an Punkten wie der Kolumbianer Alonso. Die Ansage an den Piloten aus der Mannschaft von Jorge Martinez: Sei dir des Titels ja nicht sicher!
Zwar wird die Mission eine harte – David Alonso führt das Klassement zur Halbzeit 53 mit Punkten an – doch mit der Leistung in den letzten Events zeigte sich Ortola gereift und ebenbürtig.
Was den jungen Mann aus Valencia, Ortola wurde am Tag des GP-Erfolgs auf der Insel 20 Jahre alt, ebenfalls für einen Aufstieg in die mittlere GP-Kategorie qualifiziert. Die Situation ist durchaus vergleichbar mit der seines härtesten WM-Konkurrenten. Beide Piloten sind in sehr guten Teams unterwegs, die gleichfalls bereits eine funktionierende Struktur in der Moto2 besitzen.
Die Leistung der beiden MSi-Moto2-Piloten spielt dem Spanier dabei noch mehr in die Karten. Denn das Duo Sergio Garcia-Ai Ogura führt die gemeinsam die Weltmeisterschaft an. Sowohl der Spanier, als auch Ogura sind in Gesprächen mit der MotoGP-Königsklasse. Es ist stark davon auzugehen, dass mindestens ein Kollege Platz macht – für Ivan Ortola.
Der dürfte nicht erst seit seiner herausragenden Leistung in England auch Angebote anderer Teams vorliegen haben, doch die Tabelle beweist, dass es derzeit sowieso keine bessere Adresse für einen Moto2-Einstieg gibt. Selten war ein Weg eines Athleten so klar vorgezeichnet. Eine noch größere Landebahn für den nächsten Karriereschritt des Ivan Ortola ist nicht auszumachen.
Ergebnisse Moto3 Silverstone, Rennen (4.August):
1. Ivan Ortola (E), KTM, 15 Runden in 32:42,328 min
2. David Alonso (CO), CFMOTO, +0,123 sec
3. Collin Veijer (NL), Husqvarna, +0,226
4. Daniel Holgado (E), GASGAS, +0, 333
5. Stefano Nepa (I), KTM, +0,397
6. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +0,463
7. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,548
8. Adrián Fernández (E), Honda, + 1,321
9. Jose Antonio Rueda (E), KTM, + 1,431
10. Tatsuki Suzuki (J), Husqvarna, +1, 537
11. Matteo Bertelle (I), Honda, +1,614
12. David Munoz (E) , KTM , + 12,542
13. Joel Esteban (E), CFMOTO, 12,642
14. Riccardo Rossi (I), KTM, +12,747
15. Nicola Carraro (I), KTM, + 13,012
20. Noah Dettwiler (CH), KTM, +47,881
Moto3-WM-Stand nach 10 von 20 Rennen:
1. Alonso, 199 Punkte. 2. Ortola 146. 3. Holgado 133. 4. Veijer 131. 5. Munoz 88. 6. Yamanaka 82. 7. Fernández 75. 8. Rueda 65. 9. Kelso 64.10. Piqueras 60. 11. Furusato 54. 12. Nepa 51. 13. Suzuki 44. 14. Roulstone 44. 15. Eseteban 41. 24. Dettwiler 2.