Abstauber: Alzamora schnappt sich Fynn Kratochwil
Es hätte wunderbar gepasst: Der deutsche Nachwuchs-Racer Fynn Kratochwil war bereits festgesetzt als Pilot des Intact-GP-Junior-Programms. Intact-Moto3-Boss Peter Öttl und Dirk Reissmann, der das Junioren-Programm für das Team aus Memmingen steuerte, hatten dem 14-Jährigen aus Mühlhausen in Thüringen das Vertrauen für einen Start im European Talent Cup ausgesprochen.
Im Herbst 2024 hatte man den König der deutschen der Mini- und Pocket-Bike-Szene der letzten Jahre – erstmals auf der ETC-Maschine in Aragon an die Startlinie geschoben. Kratochwil, der als Vizeweltmeister der MiniGP auch schon international für Aufsehen sorgte, schlug sich achtbar. Der Deutsche qualifizierte sich sicher und fuhr gleich im ersten Rennen seiner ETC-Laufbahn als 15. auf einen Punkterang. Nach Platz 19 im zweiten Lauf hatte der junge Pilot viele Rennkilometer abgespult und eine klare Perspektive für 2025.
Nach dem unrühmlichen Ende des Junioren-Projekts bei Intact-GP, ausgelöst durch den Rückzug der Marke Husqvarna, mussten sich beide Seiten neu aufstellen. Die Lösung kam zustande dank der engen Verbindung der deutschen Mannschaft mit Spaniens Motorrad-Ikone Emilio Alzamaro. Der ehemalige 125er-Weltmeister und langjährige Manager von Marc Marquez bildete zuletzt den hochtalentierten Italiener Guido Pini in seinem Junioren-Team für die Moto3-WM aus.
Da Alzamora selbst nur in der Nachwuchsförderung aktiv ist und kein eigenes Team mehr im GP-Fahrerlager betreibt, servierte man den jungen Italiener Peter Öttl und Intact-GP. Der konnte aus der Not eine Tugend machen und unterstützen, um Fynn Kratochwil zu der Mannschaft von Emilio Alzamora zu transferieren. Ein gutes Omen für den Neuzugang aus Ostdeutschland bei «Seventytwo Motorsports»: Mit Carlos Cano gewann der Nachwuchskader von Alzamora den 2024 Titel im European Talent Cup.
Das derzeit vielleicht aussichtsreichste Talent im deutschen Straßenrennsport hat somit ideale Bedingungen, um den nächsten Schritt auf der Karriereleiter zu setzen. Klar ausgesprochenes Ziel des Youngsters ist das Grand-Prix-Fahrerlager.