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Kiefer-Team: Mit Florian Alt wieder an die Spitze?

Von Günther Wiesinger
Florian Alt fährt eine Kalex-KTM

Florian Alt fährt eine Kalex-KTM

Mit Stefan Bradl gewann Kiefer 2011 die Moto2-WM. 2013 gibt’s mit den Talenten Alt und Finsterbusch einen Neuanfang.

Kiefer Racing hat sich drei Jahre lang auf die Moto2-Klasse konzentriert. 2010 fuhr das deutsche Team mit Bradl und Ivanov; die letzten Rennen ab September bestritt Ranseder, gefahren wurde auf Suter-Maschinen. 2011 standen bei Kiefer Stefan Bradl und Randy Krummenacher (beide mit Kalex) in der Box, der Schweizer nach einem Joint Venture mit dem Grand Prix Team Switzerland, das keinen eigenen Startplatz bekam.

Für 2013 kehrt Kiefer wieder in die kleinste Hubraumklasse zurück. Erstmals steht die Moto3-Klasse auf dem Programm – mit den jungen Deutschen Florian Alt (16) und Toni Finsterbusch (19). Gefahren wird mit Kalex-KTM.

Alt gewann 2012 den Red Bull Rookies-Cup und die IDM 125; er gilt als eines der grössten deutschen Talente der letzten Jahre. Aber er hat im Strassenrennsport noch keine Viertakt-Erfahrung gesammelt.

«Kalex hat uns die dritte oder vierte Januar-Woche als Liefertermin für die Motorräder genannt», erzählte Teambesitzer Stefan Kiefer, der sich im deutschen Rennstall um die administrativen Belange kümmert, während Bruder Jochen für die Technik zuständig ist. «Auch die Motoren werden zu diesem Zeitpunkt geliefert. Dann werden wir grossen Zeitdruck haben, um die Maschinen für die ersten Tests startklar zu machen. Denn wir haben für 8. bis 10. Februar Cartagena für drei Testtage gebucht und fahren von dort direkt zum IRTA-Test nach Valencia.»

Das Team Kiefer Racing hat seinen Firmensitz in Bad Kreuznach; im benachbarten Kirn befindet sich in einer 1500 Quadratmeter grossen Halle die Rennwerkstatt, in der auch die Transportfahrzeuge untergebracht sind.

Obwohl Alt aus der IDM seinen Sponsor Bohle Group mitbringt und Finsterbusch für andere Geldgeber werben wird, sollen die beiden Kiefer-Piloten im identischen Grund-Design antreten.

Kiefer erlebte 2011 mit Bradl die erfolgreichste Saison. Der Bayer gewann die Moto2-WM mit 274 Punkten. Max Neukirchner kam 2012 über acht Punkte nicht hinaus; sein Nachfolger Mike di Meglio heimste 14 ein.

Deshalb macht Kiefer jetzt in der Moto3-Klasse einen Neuanfang, ähnlich wie mit Bradl 2008 in der 125er-WM nach mässigen Erfolgen in der 250er-WM. «Aus dem Red Bull Rookies-Cup sind Fahrer wie Zarco und Salom hervorgekommen, die in den letzten zwei Jahren Vizeweltmeister geworden sind», ist sich Kiefer bewusst. «Warum soll Florian Alt das in zwei, drei Jahren nicht auch gelingen?  Wir haben nur einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option auf ihn. Aber wir planen eine langfristige Zusammenarbeit. Wir möchten mit ihm wieder ganz nach vorne kommen.»

«Wir sind in die kleinere Klasse zurückgekehrt, um hier mit deutschen Talenten wieder dorthin zu kommen, wo wir in der Vergangenheit schon einmal waren», ergänzt Kiefer. «Wenn Florian eines Tages Moto2-WM fahren will, sind wir ruckzuck wieder in der nächsthöheren Kategorie. Aber wir werden das nur machen, wenn die Voraussetzungen stimmen, vom Budget und vom Material her. Wir haben überhaupt kein Problem damit, wieder in die Moto2-WM aufzusteigen. Aber es hat keinen Sinn, wenn wir von vornherein wissen, dass wir nur um Platz 25 mitfahren können.»

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