1,8 Millionen Euro für italienischen Nachwuchs
Romano Fenati und Francesco Bagnaia: Neu mit San Carlo
Das Team Italia ist ein Teil – der sichtbarste Teil – eines Fünf-Jahres-Programms des italienischen Motorrad-Verbandes FMI. Die Präsentation des 2013er Aufgebots fand heute Mittwoch im MIL (Industrie- und Labormuseum) in Gallarate in der Nähe von Mailand statt. Die Fahrer Romano Fenati und Francesco Bagnaia (Moto3-WM) und Franco Morbidelli und Alessandro Nocco (Superstock-600-EM) enthüllten die neue Lackierung ihrer Maschinen. Hauptsponsor San Carlo war bis letzte Saison noch beim Gresini-Team und auf dem Motorrad und Leder des 2011 verstorbenen Marco Simoncelli zu sehen gewesen.
«San Carlo wollte einen Neustart mit jungen Talenten, da waren wir das richtige Team am richtigen Ort», sagte Alfredo Mastropasqua, der die sportlichen Aktivitäten der FMI managt. 2012, im dem ersten Jahr des neuen Programms, glänzte das Team mit einem Senkrechtstart, als Debütant Fenati im ersten Saisonrennen in Katar Zweiter wurde und im zweiten Rennen in Jerez siegte. Der zweite Teil der Saison war nicht mehr derart aussergewöhnlich, Fenati holte noch zwei weitere Podestplätze, Alessandro Tonucci einen. Aber trotzdem war es etwas Erinnerungswürdiges. Der formidable Start in die Saison reichte aus, um dem ganzen Jahr Magie zu verleihen.
Engere Partnerschaft mit Honda und FTR
Obwohl KTM 2012 alles abräumte (10 Siege, Fahrer- und Konstrukteurs-WM-Titel) hat sich das Team Italia – nachdem ein Deal mit KTM nicht zustande kam – nicht nur zum Verbleib mit Honda entschieden, sondern diese Partnerschaft auch noch ausgebaut. «Das passierte aus verschiedenen Gründen. Fenati hatte es gewünscht», erklärte Mastropasqua, «der zweite Grund ist Emanuele Ventura, unser technischer Direktor. Er weist eine langjährige Verbindung zu HRC auf. Deshalb konnte er einen exzellenten Vertrag aushandeln. Ausserdem sind wir derselben Meinung wie Honda, was die Meisterschaft betrifft: Die Kosten müssen limitiert werden.»
Nun präsentiert sich das Team Italia als HRC-unterstütztes Entwicklungsteam von Chassisbauer FTR. Im Unterschied zu 2012 bekommt die Mannschaft ausserdem ein offizielles Paket von Dämpfungshersteller Öhlins. Auch in der Superstock-EM gab es einen einschneidenden Wechsel, das Team Italia wechselte von Yamaha zu Kawasaki.
Auch Valentino Rossis Halbbruder wird unterstützt
Die italienische Föderation kümmert sich direkt um die vier genannten Fahrer, hat aber bei weiteren Piloten ebenso finanziell unterstützend die Finger im Spiel: Bei Niccolò Antonelli (Gresini), Matteo Ferrari (Ongetta), Alessandro Tonucci (La Fonte Tascaracing), Riccardo Russo (Supersport-WM) und bei weiteren sieben jungen Nachwuchspiloten. In dieser Gruppe befindet sich auch Luca Marini, der Halbbruder von Valentino Rossi.
Alle waren bei der Präsentation anwesend und durften sich auf der Bühne zeigen. Das notwendige Budget für die Unterstützung des Team Italia und die weiteren Fahrer beträgt rund 1,8 Mio Euro – 35 Prozent davon kommt von der FMI selber, 65 Prozent tragen Sponsoren.