Finsterbusch: Kiefer-Kritik nach erneutem Rennsturz
In der Startphase lag Toni Finsterbusch (9) vor Ana Carrasco (rosa Helm), die in Sepang ihren ersten WM-Punkt holte
Technikchef Jochen Kiefer brachte es nach dem Moto3-Rennen in Sepang auf den Punkt: «Das war ein Wochenende, das man nie vergessen wird, auch wenn es eines zum Vergessen war.» Das Weekend im heissen Malaysia begann mit der Botschaft, dass das Team Kiefer Racing mit seinem Fahrer Florian Alt nicht wie geplant 2014 in der Moto3-WM weiterarbeiten wird. Der enorme Wachstumsschub und die damit einhergehenden körperlichen Probleme beim Nümbrechter liessen keine Alternative offen. Dann brach sich Unglücksrabe Alt im dritten freien Training den Arm, damit endete seine erste WM-Saison womöglich bereits in Sepang.
Auch am Sonntag hellten sich die Mienen im Team nur kurz auf, als Toni Finsterbusch nach einem guten Start Unterschlupf in der Gruppe fand, die um die hinteren Punkteränge kämpfte. Aber der Traum von den ersten Punkten für das leidgeprüfte Kiefer-Team in dieser Saison platzte rasch, der Sachse konnte einen Rutscher nicht abfangen und stürzte per Highsider – an der gleichen Stelle wie einen Tag zuvor Teamkollege Alt. Finsterbusch blieb unverletzt. Jochen Kiefer klagte: «Toni hatte einen Bombenstart hingelegt, hat schön gepusht. Aber dann hat er vergessen, wie lange das Rennen geht und weiterhin gepusht. Dabei fuhr er unüberlegt nicht auf Position und hatte in der sechsten Runde einen Highsider. Wieder in der sechsten Runde, in der er schon oft gestürzt ist. Ich weiß nicht warum es immer da passiert, aber so war es.»
Finsterbusch hält in dieser Saison bereits bei 15 Stürzen in den Trainings und Rennen, das sind schon zwei mehr als in seinem ganzen Rookie-Jahr 2012. In der Moto3-Klasse haben nur Niccolò Antonelli (16), Eric Granado (18) und Niklas Ajo (15) ähnlich hohe Werte. Die Sturzquote erinnert an Max Neukirchner, der letztes Jahr bei Kiefer die Moto2-WM bestritt und ebenfalls oft zu Boden musste.
Durch das Ausscheiden von Alt könnte Finsterbusch 2014 doch noch bei Kiefer bleiben, aber die vielen Stürze und das leere Punktekonto drei GP vor Jahresende trotz einer konkurrenzfähigen Kalex-KTM ist keine Werbung in eigener Sache. Der 20-Jährige selbst sagte: «Mein Start war gut, schade, dass sich Iwema so vertan hat und dann stürzte noch einer vor mir. Ich musste mich in der Gruppe immer wieder zurück kämpfen. Als ich an der Spitze der Gruppe war, hatte ich auch das erste Mal an diesem Wochenende ein gutes Gefühl am Vorderrad. Aber der erste Rutscher, den ich im Rennen hatte, war gleich ein Highsider, den ich nicht mehr abfangen konnte.»