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Australien: Erfreuliches Debüt von Luca Grünwald

Von Günther Wiesinger
Luca Grünwald kennt weder die Piste von Phillip Island, noch ist er je mit einer Kalex-KTM gefahren. Trotzdem war er im 1. Training schneller als Amato und Finsterbusch.

Luca Grünwald (18) schaffte im ersten freien Training auf der für ihn neuen Kalex-KTM im Team Kiefer Racing den erstaunlichen 26. Platz. Er büsste nur 1,8 Sekunden auf die Bestzeit von WM-Leader Luis Salom ein (Folger landete auf Platz 2). Aber er liess die Landsleute Luca Amato (28.) und Toni Finsterbusch (31.) hinter sich.

Der Bayer aus Waldkraiburg hat bereits 2011 in der WM debütiert. Damals fuhr er für Freudenberg die WM-Rennen in Assen, auf dem Sachsenring und in Brünn mit Wildcards. 2012 lenkte er eine FTR-Honda mit dem NSF250R-Moto3 auf dem Sachsenring und in Brünn. Beim Heim-GP heimste er als grossartiger Achter seine bisher einzigen WM-Punkte ein.

2013 bestritt Grünwald die Supersport-IDM auf einer Yamaha des Teams Motorrad Bayer – Bikerbox Racing; er wurde Gesamtsiebter.

2014 könnte er neben dem 19-jährigen Venezolaner Gabriel Ramos bei Kiefer die Moto3-WM fahren. Aber er müsste rund 250.000 Euro Sponsorgeld mitbringen.

Luca, wärst du bereit für eine Moto3-Saison 2014?

Absolut. Wenn sich etwas auftut. Dann bin ich dabei.

Was ist dein Ziel für den Australien-GP?

Ich will zuerst einmal die beiden Freitag-Trainings fahren. Dann kann ich ein besseres Urteil abgeben?

Aber man will doch immer den Teamkollegen bügeln. In diesem Fall Toni Finsterbusch?

Ich muss schauen, wie es geht... Im ersten Training ist es mir gelungen.
Für mich wäre wichtig, dass ich mich von Training zu Training steigere. Ich will nicht auf dem Niveau eines Trainings stehenbleiben. Ich will es so hinkriegen, dass ich mich von den Zeiten und auch von der Platzierung her leicht verbessere, von Tag zu Tag. Dann passt es schon.

Wie schlimm war der Zwangsumstieg auf die Supersport-Yamaha für 2103? Du wärst lieber in der Moto3 geblieben?

Die Supersport war nicht so schlimm... Ich bin froh, dass ich überhaupt fahren habe können. Bikerbox-Chef Sepp Buchner, der bei Kawasaki drei Jahre in der MotoGP gearbeitet hat, hat mir da super geholfen. Ich habe mich finanziell nur um die Reifen kümmern müssen.
Das war zwar auch ein schöner Batzen. Aber ich habe schön fahren können. Ich habe ein gutes Motorrad gehabt. Aber wir haben von der Elektronik her nicht mit den Spitzenteams mithalten können. Traktionskontrolle und diesen ganzen Schmarrn haben wir nicht gehabt.
Ich bin viermal aufs Trepperl gefahren. Das war ganz gut.

Beim IDM-Finale in der Lausitz bist du aber in der Tabelle vom vierten auf den siebten Platz zurückgefallen?

Im Quali war ich nur 14. Da war es halb trocken, halb nass. Im ersten Rennen war ich Dritter, das war super, da bin ich gscheit nach vorne gefahren. Im zweiten Lauf habe ich leider umgeschmissen. Vorderrad eingeklappt. Der einzige Rennsturz in diesem Jahr.
Die Saison war ganz okay.

Das Freudenberg-Team will nächstes Jahr eventuell die Moto3-CEV-EM fahren. Wäre das eine Möglichkeit für dich?

Wir sind immer in Kontakt. Freudenberg hätte mich jetzt auch noch einen KTM-Test fahren lassen, wenn ich für Kiefer erst in Valencia einspringen hätte können.
Über die EM haben wir mal kurz geredet. Im Detail haben wir uns darüber noch nicht unterhalten.

Für eine komplette WM-Saison im Kiefer-Team müsstest du bis zu 250.000 Euro aufbringen. Aussichtslos – oder?

Ja, sehr, sehr schwierig.

Musst du für die zwei WM-Rennen in Phillip Island und Motegi Geld mitbringen?

Ich muss nur die Kosten für die Hotels und für die Flüge bezahlen. 3000 bis 4000 Euro werden da schon zusammenkommen. Ich hatte bisher kaum Zeit, um nach Sponsoren für diese Rennen zu suchen.

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