Jakub Kornfeil: «Dieses Team ist ein Traum»
Jakub Kornfeil: Der Tscheche ist Nachfolger von Weltmeister Maverick Viñales
Jakub Kornfeil tritt im Team Calvo ein schweres Erbe an. Die Mannschaft gewann in einem dramatischen Finale mit Maverick Viñales den Moto3-WM-Titel, danach stieg der Spanier in die Moto2-WM auf. Nun ist Kornfeil die Nummer 1 im spanischen Team und konnte in Almeria erstmals die KTM probefahren. In der Saison 2013 fuhr der Tscheche bei RW Racing eine Kalex-KTM und wurde WM-Elfter.
Allerdings konnte das Weltmeister-Team nur am Dienstag testen, am Montag fehlte noch ein KTM-Motor für das Motorrad des 20-Jährigen. Aber nach seinem Premierentag war die Welt für Kornfeil in Ordnung: «Ich bin sehr glücklich, es ist wie ein Traum, in diesem Team zu sein. Die Leute hier sind unglaublich. Ich arbeite erst einen Tag mit ihnen zusammen, am Montag haben wir noch keinen Motor gehabt. Wir sind einfach an der Strecke gewesen und haben nichts gemacht. Am Dienstagmorgen haben wir endlich begonnen mit der Arbeit. Das erste Gefühl auf dem Motorrad war, dass ich nicht wusste, wie ich sitzen soll. Das Bike war zu klein. Es fühlte sich an, als ob ich auf einem Minibike sitzen würde.»
Die Sitzposition passte zunächst nicht im Ansatz, in der Box musste viel geschraubt werden. «Wir sind Schritt für Schritt näher gekommen, das Motorrad wurde immer länger und länger! Am Ende habe ich eine brauchbare Position gefunden. Ich habe 95 Runden gemacht, das ist sehr viel. Jetzt weiss ich, wie ich mich auf dem Bike bewegen muss. Ich wollte an diesem Tag erreichen, dass ich eine gute Position auf dem Bike habe und dass alles passt. Wir haben uns nicht gross um die Rundenzeiten gekümmert, aber wir haben am Ende eine gute Zeit hingelegt. Ich bin sehr glücklich mit dem Bike, es ist so leicht, mit dieser Maschine einzubiegen. Damit hatte ich letzte Saison grosse Probleme.»
Der Tscheche erklärt, was ihn 2013 auf dem Motorrad aus Bobingen gestört hat: «Mit der Kalex war es sehr schwierig, in die Kurven reinzufahren. Mit der KTM ist es – wenn du eine gute Position gefunden hast, du musst vor der Kurve hecklastig sitzen – sehr einfach, das Bike biegt von selbst ein, das ist der grosse Unterschied. Das Einbiegen passiert sehr leicht und schnell. Zwischen der FTR und Kalex gab es nicht derart grosse Unterschiede.» 2012 fuhr Kornfeil im Ongetta-Team noch eine FTR-Honda und ging für 2013 zu RW Racing, nun gab es den nächsten Team- und Fabrikatswechsel.
Kornfeil glaubte sogar, beim KTM-Werksmotorrad im Vergleich zur Kalex einen Unterschied beim Motor zu erkennen. «Dieser Motor hat viel Kraft beim Rausbeschleunigen. Beim Getriebe ist mir der Wechsel der Zahnräder aufgefallen, man konnte danach sehr schnell schalten, fast wie bei einem MotoGP-Bike! Das Schalten ging nach dem Austausch sehr schnell. Wenn wir bei Kalex-KTM Zahnräder wechselten, hast du nie einen Unterschied beim Schaltvorgang gemerkt. Schneller schalten bedeutet schneller auf der Strecke, das war also ebenfalls positiv.»
Wieviel Motivation steckt nach dem WM-Triumph noch im Team? Kornfeil: «Ich war schon in vielen Teams, aber dieses ist total anders. Sie arbeiten die ganze Zeit, in jeder einzelnen Minute mit 100-prozentigem Einsatz. Das ist ein grosser Unterschied.»
Moto3-Test Almeria/E
1. Romano Fenati (I), KTM, 1:39,9 min (105 Runden an zwei Tagen)
2. Francesco Bagnaia (I), KTM, 1:40,1 (106)
3. Niccolò Antonelli (I), KTM, 1:39,6 (92)
4. Eneo Bastianini (I), KTM, 1:42,2 (89)
5. Jack Miller (AUS), KTM, 1:40,6 (50)
6. Danny Kent (GB), KTM, 1:40,8 (61)
7. Jakub Kornfeil (CZ), 1:41,9 (100)