MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Philipp Öttl (10.): Starkes Rennen, Patzer am Ende

Von Sharleena Wirsing
Philipp Öttl führte in Jerez als Vierter zwischenzeitlich die Verfolgergruppe an

Philipp Öttl führte in Jerez als Vierter zwischenzeitlich die Verfolgergruppe an

«Es war ein extrem starkes Rennen, das nicht belohnt wurde», resümierte Teambesitzer Peter Öttl nach Platz 10 im Moto3-Rennen von Jerez.

In der Anfangsphase des Moto3-Rennens preschte Philipp Öttl immer weiter nach vorne, im Kampf um Platz 5 passierte ihm am Ende ein Fehler. «Ich habe mich nicht versägen lassen, ich habe mich einfach verbremst und dann den Sturz von mir und zwei anderen Fahrern vermieden, deshalb musste ich weit gehen und wurde Zehnter. Das passierte eineinhalb Runden vor Schluss in Kurve 6. Entweder kann man bei solchen Aktionen zwei Plätze gutmachen oder man verliert drei. Man muss trotzdem draufhalten. Das habe ich gemacht. Diesmal kam eben das schlechtere Ergebnis heraus.»

Nach seinem Start von Position 12 schoss Öttl bis auf Platz 4 nach vorne und führte die große Verfolgergruppe an. «Die Anfangsphase war stark. Dann merkte ich, dass Binder hinter mir ist, der vom letzten Startplatz losfahren musste. Er fuhr ein brutales Rennen. Ich kann am Ende mit den sechs Punkten zufrieden sein. Naja, strategisch hätte ich alles richtig gemacht, wenn ich die Gruppe gewonnen hätte, aber ich habe mich einfach verbremst. Solche Fehler passieren, aber es ist schade, denn wir hätten noch ein paar Punkte mehr mitnehmen können. Vielleicht holen wir sie uns das nächste Mal.»

«Ein Fehler eineinhalb Runden vor Schluss ist natürlich blöd, denn man kann nicht mehr aufholen. Ich wollte zwei Plätze gutmachen, das ging leider in die Hose. Es war ein durchwachsenes Rennwochenende. Mit dem Ergebnis kann ich am Ende des Tages zufrieden sein. Das Einzige, was mich nervt ist, dass ich nicht Fünfter wurde», ärgerte sich der Bayer aus dem Team Schedl GP Racing.

Positiv ist, dass Öttl von Anfang an mit der nötigen Aggressivität bei den engen Kämpfen in der Moto3-Klasse ans Werk ging. «Es heißt immer, dass ich am Anfang zu lasch bin. Das konnte ich bekämpfen. Da wirkte sich die Erfahrung aus Austin aus, aber ich bin auch im vierten WM-Jahr und bin auf einem guten Niveau. Seit dem letzten Jahr habe ich herausgefunden, wie man richtig Motorrad fährt. Nun habe ich für mich einen guten Plan entwickelt. Das macht mich besser. Zur Spitze fehlt noch etwas, aber in Le Mans werden wir wieder reinhalten und unser Bestes geben. Die Richtung stimmt. Das Bike war auf dieser Strecke in den schnellen Kurven brutal gut, in den langsamen haben wir immer etwas zu kämpfen. Ich glaube, das liegt aber mehr an dem, was der Fahrer vom Motorrad will, doch dieses Bike ist einfach lang und hart. Damit ist es gut für schnelle Kurven, in den langsamen muss man sich mehr anstrengen.»

Teambesitzer Peter Öttl fügte hinzu: «Es war ein extrem starkes Rennen, das nicht belohnt wurde. Philipp hat sich enorm gesteigert, auch was die Durchsetzungskraft auf der Strecke angeht. Er konnte sich gegen Bastianini und Fenati behaupten. Er konterte immer wieder und machte immer wieder Plätze gut. Er schaffte es von Startplatz 12 auf Rang 4 nach vorne und war im Rennen stark unterwegs. Unter diesem Druck einen kleinen Fehler zu machen, kann passieren. Es hätte auch gutgehen können und er hätte zwei Plätze gutgemacht. Leider hat er drei Plätze verloren. Doch für mich überwiegt, was er gezeigt hat, das ist wichtig für die Zukunft. Jeder konnte sehen, dass er sich fahrerisch durchsetzen kann. Das war extrem wichtig. Er ist auf der Bremse richtig stark und konkurrenzfähig. Das stimmt mich zuversichtlich für den Rest der Saison.»

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