Jakub Kornfeil: Geheimtraining auf Radrennbahn
Der tschechische Moto3-Pilot Jakub Kornfeil ist nach dem Rennen auf dem Red Bull Ring sofort nach Brünn weitergereist. Aber nicht nur, weil dort sein Heim-GP stattfindet. Der Tscheche und sein Teamkollege aus der Mannschaft Drive M7 SIC, Adam Norrodin, legten diese Woche vor dem Rennwochenende auf dem Masaryk-Ring noch ein Geheimtraining ein: Auf der Radrennbahn von Brünn!
Kornfeil und Norrodin wurden vom mehrfachen tschechischen Keirin-Meister und EM-Finalisten Tomas Babek als Coach betreut. Babek weihte die Motorradpiloten in die Besonderheiten eines Bahn-Zweirades ein. Ein solches hat keine Bremsen und einen Starrlauf, die Pedalen laufen also immer mit, sobald das Rad rollt.
Honda-Pilot Kornfeil trainiert sonst viel mit einem normalen Rennrad auf der Strasse, musste jetzt aber feststellen: «Ein Bahnrad ist ganz anders. Bei dieser Starrübersetzung darfst du nie vergessen zu treten, sonst bekommst du von den Pedalen gleich einen Tritt in den Hintern.»
Eine weitere Besonderheit sind die um 38 Grad geneigten Steilwandkurven des 400-Meter-Ovals, auf denen die Bahn-Sprinter Tempi bis zu 80 km/h erreichen können. Die Steilheit machte Kornfeil nichts aus: «Davor hatte ich überhaupt keine Angst.»
Das grössere Talent schien aber der Malaysier Norrodin zu besitzen. «Er könnte sogar bei Bahnrennen teilnehmen», sagte Jiri Miksik beeindruckt. Der österreichische Bahn-Nationaltrainer und SPEEDWEEK.com-Autor hatte das Bahn-Training für die beiden Moto3-Piloten organisiert.
Norrodin verriet dann auch: «Mein grosses Vorbild ist mein Landsmann Azizulhasni Awang.» Der malaysische Bahn-Star holte bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro am Dienstag Bronze in der Disziplin Keirin. Erst auf Nachfrage ergänzt dann Norrodin, dass neben Awang auch Valentino Rossi zu seinen Vorbildern zählt.