Jorge Navarro: Was ist beim WM-Zweiten los?
Jorge Navarro: 61 Punkte Rückstand auf Brad Binder
Nachdem Jorge Navarro vor heimischer Kulisse in Barcelona seinen ersten GP-Sieg eingefahren hatte, wollte er in Assen den Rückstand auf WM-Leader Brad Binder weiter verkürzen. Doch ein Trainingsunfall machte dem Spanier einen Strich durch die Rechnung. Beim Training auf einer Kartstrecke brach sich der 20-Jährige das linke Schien- und Wadenbein. Auf dem Sachsenring erreichte er angeschlagen nur Platz 7, aber er platzierte sich vor WM-Leader Brad Binder. «Mit dem Rennen auf dem Sachsenring war ich sehr zufrieden, denn es war sehr schwer, einen Sturz zu vermeiden», erklärte Navarro.
Doch schon in Österreich folgte der nächste Rückschlag für den Honda-Pilot aus dem Team Estrella Galicia 0,0 von Emilio Alzamora. Er stürzte auf Platz 6 liegend. «Ich wusste, dass ich nach dem schwierigen Wochenende in Deutschland ein gutes Rennen haben kann. Ich fühlte mich von Runde zu Runde besser und holte zur Spitzengruppe auf. Um sie bis drei Runden vor Schluss zu erreichen, pushte ich sehr hart. Doch es sollte nicht sein. Positiv war nur, dass es mir körperlich immer besser geht.» Der Rückstand auf Brad Binder stieg so jedoch auf stattliche 67 Punkte.
Im Regen von Brünn konnte Navarro den Rückstand in der Gesamtwertung leicht reduzieren, da Binder seine KTM in Führung liegend im Kies versenkte. «Insgesamt war das Rennen positiv für mich. Wir konnten in dieser Situation noch Punkte auf Binder gutmachen, aber in den letzten Runden hatte ich einen gefährlichen Moment, der mir Selbstvertrauen raubte. Zudem hatte ich ein Problem beim Schalten. Das machte es mir noch schwerer. Trotzdem habe ich Brünn mit einem guten Gefühl verlassen, denn ich konnte sechs Punkte in der Gesamtwertung aufholen.»
Da Binder leer ausging und Navarro sechs Punkte für Platz 10 erhielt, schrumpfte Binders Punktepolster auf 61 Zähler. Doch dieser noch immer stattliche Vorsprung des Südafrikaners wird für Navarro in den restlichen sieben Saisonrennen nur schwer aufzuholen sein. Der Spanier müsste in jedem Rennen durchschnittlich neun Punkte aufholen, um Binder den Titel noch zu entreißen.