Marcel Stauffer (KTM) siegt beim Sensations-Comeback
Marcel Stauffer holt in Tschechien beide Siege
Marcel Stauffer hat am Sonntag bei der offenen tschechischen Meisterschaft in Prerov den Sieg in der MX2-Kategorie geholt. Hinter dieser Meldung steckt jedoch eine mehr als unglaubliche Geschichte.
Zur Erinnerung: Der KTM-Testfahrer hatte sich im November 2023 in Italien bei Testfahrten unter anderem den ersten und zweiten Halswirbel gebrochen, einige weitere Verletzungen erlitten und wegen Rippenbrüchen, die seine Lungenfunktion beeinträchtigten, im Spital in Italien Todesängste durchgestanden.
Nun hat der Österreicher ein wichtiges Etappenziel erreicht: Stauffer stand 222 Tage nach dem Fiasko wieder auf der obersten Stufe des Podiums. Der 23-Jährige gewann in Prerov beide Rennen und daher die Tageswertung vor Adam Dusek und Jaro Katrinak. Stauffer war auf dem Podium sichtlich gerührt.
Erstaunlich dazu: Bei seinem Renn-Comeback setzte Stauffer gegen die MX2-Viertakt-Konkurrenz eine Zweitakt-KTM ein.
Für Stauffer, der auch im Zeittraining schnellster war, schließt sich somit der Kreis. Dem Nußdorfer wurden noch vor einem halben Jahr erschütternde Prognosen gestellt – von Motocross im Rennbetrieb schien keine Rede mehr. Durch beispiellosen Fleiß und mit Willenskraft hat er den Weg zurück geschafft.
«Ich bin durch die Hölle gegangen und jetzt zurück für solche Momente», freute sich Stauffer. «Das ist es genau, wofür ich gearbeitet, gelitten und geblutet habe. Ich bin zurück und wir sind zurück an der Spitze. Das ist nur der Anfang, lasst es uns rocken. Ich möchte mich bei allen im Team und denen bedanken, die hinter mir gestanden sind.»
Fakt ist: Stauffer, der wochenlang mit Kopf-Fixateur trainiert hat, will aber auch wieder in der MX2-WM starten. Dafür hatte er den Vertrag mit dem tschechischen Osicka-Team geschlossen. Möglich wäre die MX2-Rückkehr für Stauffer zum Beispiel beim Heim-Event des Teams in Loket im Sommer. Stauffer hatte es in den vergangenen Tagen auch neben dem MX noch richtig krachen lassen, war auch beim Mountainbike-Downhill-Weltcup-Klassiker in seiner Heimat Leogang als Zaungast vor Ort.