Ducati-CEO über Finanzen, Lorenzo & Superbike
Begeistert von den letzten Verkaufszahlen von Ducati und angeregt durch die neue Version der Diavel Diesel hat Claudio Domenicali mit einem Prosecco DOC auf das Wettkampfjahr 2017 angestossen. Die SBK-Tests in Jerez und die MotoGP-Tests in Sepang stehen vor der Tür.
Domenicalis Einstellung ist sehr positiv. «Ducati ist 2017 eine sehr solide Firma und steht finanziell auf einer guten Basis, deshalb ist es naheliegend, dass wir in der Welt des Rennsports mitmischen möchten. Wir haben viel Geld in die offiziellen Teams der beiden Kategorien investiert. Sei dies im technologischen Bereich oder bei den Teams mit den wichtigen Fahrern, die wir haben.»
Was für Vorstellungen habt ihr nach der starken Saison 2016 für dieses Jahr? «2016 hat Davies in der Superbike-WM mit seinen Siegen brilliert und in der MotoGP haben uns Iannone und Dovizioso zwei Siege geschenkt, die uns in der Königklasse lange gefehlt haben. Dies alles hat eine negative Periode für Ducati Corse beendet, was im Rennsport aber passieren kann. Jedenfalls möchten wir 2017 in der MotoGP mehr als nur zwei Rennen gewinnen und auch in der Superbike sind unsere Ambitionen hoch gesteckt», versicherte der CEO von Ducati Motor Holding gegenüber «GPone».
Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass Jorge Lorenzo die MotoGP-WM 2017 unter den ersten Zwei beendet? «In der MotoGP-Klasse gibt es einige sehr starke Fahrer wie Marc Márquez, Valentino Rossi, Dani Pedrosa, Maverick Viñales… Lorenzo ist mittendrin, was Technik und Talent betrifft. Ich kann es nicht sagen, ob Jorge unter die besten Zwei fahren wird, mir scheint dieses Ziel doch etwas zu hoch gesteckt. Wir sind aber sehr gut vorbereitet und sollte Jorge wirklich so stark fahren, wäre das ein aussergewöhnliches Resultat für uns alle.»
Domicali hofft zudem, dass sich die Superbike-Piloten Chaz Davies und Marco Melandri gegenseitig beflügeln und nicht behindern werden. «Chaz ist ein sehr reifer und gut vorbereiteter Pilot, er wird sich behaupten. Marco hingegen wird uns erst beweisen müssen, dass er das Vertrauen, das wir in ihn gesetzt haben, auch verdient hat. Ich darf aber auch sagen, dass es schon ganz gut begonnen hat. Wenn wir von den Teams reden, kann ich sagen, dass unsere Philosophie nicht vorsieht, dass einer an der Spitze ist und der andere ein Mitläufer. Und, dass wir auch keine Kopien von Fahrern haben wollen, die auf dem gleichen Level sind, sondern Rivalen, die sich gegenseitig herausfordern und um den Sieg kämpfen wollen, natürlich immer innerhalb der Regeln. Letztes Jahr waren wir unfreiwillig in einen etwas zu heftig ausgearteten Wettkampf geraten, darüber wurde in der Firma auch diskutiert: Wir wollen verhindern, dass gewisse Zwischenfälle wie ein Eigentor sich wiederholen.»