Andrea Dovizioso: «Weniger Sicherheit ohne Wings»
Die Gefahren durch Winglets und ihre Sinnhaftigkeit in der MotoGP-Weltmeisterschaft wurden seit den Wintertests vor Saisonbeginn 2016 ausführlich diskutiert. Für die Saison 2017 wurden die Flügel verboten. Nur Ducati wollte sie unbedingt beibehalten. Nun nannte Andrea Dovizioso die Gründe dafür.
«Wir müssen die Aerodynamik der Bikes und die Elektronik anpassen. Beim Valencia-Test führte ich einen kleinen Vergleichstest mit und ohne Wings durch. Der Unterschied war sehr groß. Der größte Unterschied ist die Sicherheit, was bisher keiner verstand. Die Sicherheit ist nun geringer», betont «Dovi».
«In den letzten Jahren wurde die nach unten wirkende Kraft durch die Wings immer größer. Schritt für Schritt durch die Entwicklung. Bei uns war die nach unten wirkende Kraft am Ende recht groß. Ohne sie bist du am Kurvenausgang erst einmal verloren. Sobald du das Gas aufdrehst, beginnt die Maschine, sich aufzubäumen. Mit den Wings passierte das nicht. In Valencia ist es wahrscheinlich keinem aufgefallen, aber etwa ab dem Zielstrich waren viele schwarze Linien auf dem Asphalt zu erkennen. Sie wurden verursacht, als der Reifen wieder den Asphalt richtig berührte. Von der letzten Kurve bis zur Ziellinie sind es einige Meter. Auf dieser ganzen Strecke hast du ohne Wings kaum Gewicht auf der Front. Das ist nicht gerade sicher, denn ohne Gewicht auf der Front kannst du die Richtung des Bikes nicht wirklich steuern», erklärte Dovizioso.
Auch für Reifenhersteller Michelin stellte sich die Frage, welche Auswirkungen die Winglets 2016 auf die Reifen hatten und ob sie die Vorderreifen stärker beansprucht haben.
Dovizioso weiß, dass nun einige Anpassungen von Seiten der Fahrer und auch der Bikes notwendig sind. «Nun müssen sich alle Hersteller daran anpassen. Die Fahrer kommen ohne Winglets klar, aber der Vergleich ist zermürbend. Dann bemerkst du den großen Unterschied. Doch es ist nun für alle gleich. Wir alle müssen den Fahrstil und das Set-up daran anpassen.»