MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Mike Leitner (KTM): «Espargaró & Smith werden leiden»

Von Frank Aday
Die Testfahrer von Honda, Yamaha, Ducati, Aprilia und KTM sind bereits auf dem Sepang International Circuit unterwegs. KTM-Teammanager Mike Leitner berichtete über die Fortschritte von Mika Kallio mit der RC16.

Bevor sich ab 30. Januar die MotoGP-Stammfahrer wieder auf ihre Bikes schwingen, drehten die Testfahrer der Werksteams ihre Runden auf dem Sepang International Circuit. Für KTM ist Mika Kallio mit der RC16 unterwegs und trifft die Vorbereitungen für die Arbeit von Pol Espargaró und Bradley Smith ab Montag.

KTM-Teammanager Mike Leitner berichtete in Sepang: «Insgesamt war der Test sehr gut, wir haben die vier Bikes für unsere Stammfahrer hier. Alles war neu, die Verbesserungen seit dem Valencia-Test sind schon fast alle an den Bikes umgesetzt. Wir haben unterschiedliche Chassis und ein paar Kleinigkeiten getestet. Der Motor ist im Prinzip noch derselbe. Wir müssen unser Bike noch in jedem Bereich verbessern, denn wir sind Neulinge. Natürlich haben wir ein Jahr getestet, aber das Level ist sehr hoch, die anderen Hersteller haben einen großen Vorsprung durch ihre Erfahrung. In diesem Jahr müssen wir konstant an allen Bereichen arbeiten.»

«Ich bin glücklich über das, was wir bisher erreicht haben. Wir wissen aber, dass das noch nicht genug ist. Manche Hersteller sind seit zehn Jahren in dieser Meisterschaft, entwickeln sich aber trotzdem immer weiter. Was uns nun vielleicht schneller vorankommen lässt, ist die Tatsache, dass unsere Werksfahrer auf dem Bike sitzen werden. Sie werden uns neue Richtungen aufzeigen, denn sie setzen nun die Prioritäten. Dann wird es darum gehen, wie schnell wir ihre Wünsche umsetzen können. In Valencia haben wir bereits Feedback erhalten, aber wir sind noch am Anfang. Was die Aerodynamik betrifft, ist unser Bike noch nicht am richtigen Punkt. Daran arbeiten wir. Nur durch Red Bull haben wir Flügel am Bike», lachte Leitner. «Aber für die Sicherheit der Fahrer ist das Verbot der Wings richtig.»

«Natürlich hoffe ich, dass wir uns bis zum Saisonstart noch verbessern können. Wir werden arbeiten, arbeiten, arbeiten. Aber vielleicht bringen wir auch nach drei Rennen schon etwas Neues. Wir arbeiten daran, ein besseres Turning zu erreichen. Alle Fahrer im Paddock haben dieselben Wünsche: mehr Grip am Hinterrad, besseres Turning, bessere Bremsstabilität und mehr Stabilität am Kurvenausgang», lachte Leitner.

2017 wird KTM in allen drei WM-Klassen vertreten sein. Zudem gewannen die Österreicher kürzlich zum 16. Mal in Folge die Rallye Dakar. «Ja, unser Chef ist mutig. Natürlich will KTM hauptsächlich finanzielle Gewinne einfahren, aber diese Firma hat ein Herz für den Rennsport.»

Wie sehen die Ziele für 2017 aus? «In diesem Jahr müssen wir einfach das Beste erreichen, zu dem wir im Stande sind. Das wäre perfekt. Ich kann nicht sagen, wo wir nach den drei Tests stehen werden. Wenn die Fahrer fit sind und sich das Bike weiterentwickelt, dann ändern sich auch die Ziele. Mit Mika planen wir einen Wildcard-Einsatz, aber es ist noch nicht sicher wann und wo. Er machte für uns bisher einen wirklich sehr guten Job. Auch beim Valencia-GP waren wir mit seinen Leistungen sehr zufrieden. In Sepang hatte er Fieber, trotzdem wollte er fahren. Das zeigt, welch großen Einsatz er bringt.»

Ab Montag werden Espargaró und Smith auf der KTM sitzen. «Ich kenne diese Fahrer seit Jahren und hatte natürlich schon einen Eindruck von ihnen, bevor sie zu uns kamen. Pol hat sehr viel Talent, sein Speed ist gut. Auch Bradley hat sein Potenzial bereits gezeigt. Sie arbeiten unterschiedlich und haben einen ganz anderen Charakter, aber es ist für uns sehr hilfreich, zwei erfahrene MotoGP-Piloten zu haben, die eine Richtung vorgeben. Beide wissen, dass sie leiden werden und es hart wird. Aber sie wissen auch, dass sie sich gegenseitig helfen müssen, um etwas zu erreichen.»

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