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Jonas Folger: Wird die zweite Saisonhälfte schwierig?

Von Günther Wiesinger
Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal ist zuversichtlich, dass Jonas Folger und Johann Zarco auch in den kommenden WM-Läufen stark sein werden. Für die 2. Saisonhälfte wagt er aber keine Prognose.

Das Tech3-Yamaha-Team von Hervé Poncharal stand beim Saisonauftakt in Katar im Mittelpunkt des Geschehens. Nach den Startplätzen 4 und 8 durch Zarco und Folger und den sechs Führungsrunden von Moto2-Weltmeister Zarco im Rennen sowie Platz 10 durch seinen deutschen Teamkollegen erlebte das Yamaha-Kundenteam einen WM-Lauf, der alle Erwartungen übertraf.

Das zeigte sich auch im FP2: 3. Folger. 4. Zarco. Das Movistar-Werksteam mit Viñales und Rossi landete dahinter.

«Ich weiß jetzt nicht, was ich von Jonas Folger bei den nächsten Rennen in Las Termas und Austin erwarten kann, auf zwei Strecken, auf denen wir nicht getestet haben», macht sich Poncharal Gedanken. «In Valencia ist Jonas im November auf Anhieb unglaublich gut gefahren. Dann hatten wir Ende November den Privattest in Malaysia, auch dort ging es sehr gut. Phillip Island auch gut, in Katar ebenfalls. Wir haben also inzwischen auf vier sehr unterschiedlichen Rennstrecken Erfahrung gesammelt und überall gut abgeschnitten. Valencia ist eine kurze, enge Strecke, Sepang ist sehr lang, sehr breit. Phillip Island ist eine sehr spezielle Piste, Losail mit dem Flutlicht und dem schlechten Grip auch. Aber Jonas war überall recht schnell. Deshalb stelle ich mir vor, dass Johann und Jonas auch in Argentinien und Texas vernünftige Ergebnisse erzielen werden.»

?Doch manche Werksteams wie Repsol-Honda haben mit dem neuen Material noch Mühe, auch bei Ducati Corse wird noch viel experimentiert. Fahrer wie Petrucci und Lorenzo werden sich steigern, Aprilia wird mit Aleix Espargaró immer stärker, auch Miller auf der Marc VDS-Honda, dazu kommen Rins und Iannone auf Suzuki. Und Cal Crutchlow wurde 2016 auch erst ab Juni stark.

Kann also die zweite Saisonhälfte für Tech3-Yamaha schwieriger werden? Denn jetzt hat man für die Vorjahres-Bikes wertvolle Daten aus 2016, das Kundenteam erhielt jedoch bisher während der Saison keine Entwicklungsteile. Oder wird Yamaha helfen, wenn die Ergebnisse der Tech3-Rookies weiter so vielversprechend ausfallen?

?Poncharal: «Das ist schwer zu sagen. Es wird davon abhängen, wie die beiden Fahrer aus dem Werksteam in der WM bei Halbzeit dastehen. Es wird auch davon abhängen, was das Factory Team bis zur Halbzeit entwickelt hat. Die Entwicklung ist beschränkt, was die Motoren, die Einheits-Elektronik und die Aerodynamik betrifft, da gibt es ja überall Einschränkungen. Es geht also um das Chassis und um die Suspension. Yamaha hat die neue Verkleidung mit den seitlichen Ausbuchtungen homologiert, aber sie wurde in Katar nicht verwendet. Wenn sie auf manchen Pisten von Nutzen ist, wird sie eingesetzt, Aber die Unterschiede sind nicht so gewaltig. Beim Getriebe haben wir dieselbe Seamless-Gearbox wie das Werksteam, das war schon 2016 so. Was Getriebe und Motor betrifft, sind wir dem Werksteam sehr ähnlich. Der größte Unterschied liegt beim Chassis, auch bei der Suspension könnte ein Unterschied sein, aber er ist gering. Unser Motorrad kommt technisch sehr nahe an die Werks-Yamaha heran.»

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