Bautista über Aprilia: «Kam mir wie Testfahrer vor»
Nach zwei schwierigen Jahren im Aprilia-Werksteam hat Alvaro Bautista die Freude am Motorradfahren zurück. In seiner Zeit für den Hersteller aus Noale stellen die siebten Plätze in Motegi und Sepang 2016 die Highlights dar.
In seinem zweiten Rennen für Aspar Ducati, beim Argentinien-GP in diesem Jahr, glänzte der Spanier mit einem hervorragenden vierten Platz, dabei profitierte er allerdings von zahlreichen Stürzen der Konkurrenz.
Bautista selbst stieg dieses Jahr auch schon zweimal ab: In Katar lag er auf Rang 6, als er in der siebten Runde seine Ducati GP16 wegschmiss. Beim letzten Rennen in Texas crashte er ebenfalls, konnte aber weiterfahren und sogar noch einen WM-Punkt einheimsen.
Wichtig für den 125er-Weltmeister von 2006: Er ist endlich wieder konkurrenzfähig und kann beständig und aus eigener Kraft in die Top-8 fahren.
«Dieses Jahr feiere ich mein Comeback, die letzten zwei Jahre sind vergessen», schmunzelte Bautista vor seinem Heim-Grand-Prix in Jerez am kommenden Wochenende. «Jetzt bin ich wieder ein richtiger Rennfahrer und kann pushen und komme mir nicht mehr wie ein Testfahrer vor. Dieses Jahr genieße ich mehr als jemals zuvor in dieser Klasse.»
«Mein Ziel ist, in jedem Rennen um die Top-5 zu kämpfen», hielt der 32-Jährige fest. «Einfach ist das nicht, es gibt viele Werksfahrer, davon sind sechs schnell. Ich bin realistisch und weiß, dass ich nicht um Siege kämpfen kann. Trotzdem bin ich mit meinem Motorrad zufrieden, so ein gutes Gefühl hatte ich noch nie, seit ich in der MotoGP-Klasse bin. Jetzt kann ich so fahren, wie ich das möchte. In den Jahren zuvor hing immer alles vom Motorrad ab, ich musste es ständig entwickeln und daran arbeiten, es zu verbessern. Jetzt bin ich eins mit dem Bike und kann es so fahren, wie es meiner Natur entspricht.»
«Heute kann ich mich auch mit der mentalen Seite beschäftigen», bemerkte Bautista. «Ende letztes Jahr fühlte ich mich stärker als je zuvor. Heute arbeite ich hart dafür, dass ich fokussiert und vor allem konstant bin. Ich versuche Stress zu vermeiden und mit unterschiedlichen Situationen, wie etwa umschlagendem Wetter oder Problemen mit dem Bike, klar zu kommen. Im Kopf fit zu sein ist sogar noch wichtiger als körperlich vorbereitet zu sein.»
Und dein Heimrennen in Jerez? «Das ist fantastisch. Dort durchströmt mich noch mehr Energie als sonst. In einigen Kurven hast du das Gefühl, dass die Fans direkt neben dir stehen. Es ist der Traum jedes spanischen Rennfahrers, in Jerez zu gewinnen.»