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Maverick Viñales (1.): «Noch nie so starke Gegner»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Sieger Viñales greift Rossi an

Im Rennen: Sieger Viñales greift Rossi an

Maverick Viñales bescherte Yamaha den 500. GP-Triumph. Und beinahe wären drei Yamaha-Piloten auf dem Podest gestanden.

Maverick Viñales liegt nach dem dritten Saisonsieg in der MotoGP-WM jetzt 17 Punkte vor Pedrosa und 23 vor Rossi.

Seine Performance beim «HJC Helmets Grand Prix de France» auf dem Circuit Bugatti in Le Mans konnte sich sehen lassen.

«Ich glaube, ich habe noch nie in einem Rennen so starke Gegner gehabt», seufzte der Movistar-Yamaha-Werksfahrer. «In den ersten Runden ist Johann wirklich unglaublich gut gefahren. Ich dachte, irgendwann müssen seine Reifen nachlassen, aber das ist nie passiert. Johann war in den Sektoren 2 und 3 wirklich schnell, deshalb war es mühsam, ihn zu überholen. Ich habe ihn dann in der ersten Kurve überholt und konnte ihn zehn Runden lang nicht abschütteln.»

«Ich konnte es nicht glauben, was Johann für einen Speed an den Tag legte, denn ich bin dauernd 1:32,5 min gefahren, also genau die geplante Pace, aber Johann und Rossi liessen sich nicht abschütteln. Dann sah ich Valentino hinter mir und ahnte, dass er mich einfangen will. Ich habe deshalb die letzten zwei Runden wirklich gut vorbereitet. Ich habe die Führung an Valentino verloren. Ich wusste aber, hier gibt es viele Überholmöglichkeiten. Ich wollte ihn in Kurve 8 ausbremsen. Aber er hat vorher einen Fehler gemacht, also habe ich spät gebremst und habe mit viel Schräglage attackiert. In der letzten Runde wartete ich auf die Feindberührung, ich wusste Vale gibt sich nicht geschlagen. Aber ich habe alle Türen zugemacht. Es fühlte sich gut an, als Erster über den Zielstrich zu fahren. Es hat mich an die Zeit erinnert, als ich hier mein erstes 125-WM-Rennen gewonnen habe. Zwei Runden vor Schluss habe ich mir gedacht: Ich muss hier gewinnen. Ich habe einfach die Augen geschlossen und bin jede Kurve gefahren wie im Qualifying. Aber Valentino war eindrucksvoll. Er war sooo stark im Sektor 2. Aber ich wusste, ich kann im Sektor 3 Zeit herausholen. Ich bin dann in der 28. und letzten Runde den Rundenrekord gefahren. Das habe ich schon einige Zeit nicht mehr geschafft.»

«Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt auf dem Motorrad. Das Team hat unglaublich gute Arbeit geleistet», stellte Viñales fest. «Wir haben im Training gute Informationen gesammelt, Yamaha hat mir ein weiteres Mal ein sehr schlagkräftiges Motorrad gegeben. Ich konnte sehr spät bremsen, das war heute wichtig. Trotzdem: Ich musste heute viel riskieren und den Vorderreifen extrem belasten. Ich bin so froh und so happy, dieses Rennen gewonnen zu haben und in der WM-Führung wieder auf Platz 1 zu sein. Es ist angenehm, nach zwei schlechten Rennen wieder an die Spitze zurückgekehrt zu sein.»

Und jetzt kommt der Heim-GP von Rossi in Mugello am 4. Juni.

«Valentino gibt nie auf. Er wird dort wieder auf den Sieg lossteuern», weiss Viñales. «Mugello wird sehr schwierig. Valentino wird dort sehr schnell sein. Aber Mugello passt gut zu meinem Fahrstil, und die Yamaha wird dort konkurrenzfähig sein. Ich will trotzdem keine übertriebenen Erwartungen wecken. Denn ich habe auch von Jerez viel erwartet, aber dann hat nur Platz 6 herausgeschaut, das war schlimm nach dem Crash in Texas. Doch unser Bike ist sehr stabil und hat hinten wirklich eine erstaunliche Traktion. Deshalb können wir mit viel Zuversicht nach Italien reisen.»

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