MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Danilo Petrucci: Kleine Gage – deshalb zu Aprilia?

Von Johannes Orasche
Der Italiener Danilo Petrucci fährt bei Ducati Pramac um eine sehr bescheidene Gage und will sich deshalb dringend für höhere Aufgaben empfehlen.

Der 26-jährige Danilo Petrucci steuert aktuell in der Kunden-Mannschaft von Octo Pramac Ducati ein 2017-Werksmotorrad und will diesen Platz auch für 2018 absichern. Die Verhandlungen laufen. Sein Berater Alberto Vergani wird demnächst einen unterschriftsreifen Deal vorlegen. Die Gage für den 26-Jährigen aus Terni wird im Moment von Ducati berappt. «Danilo fährt in diesem Jahr für ein Grundgehalt von 200.000 Euro», verriet Berater Alberto Vergani.

Der erfahrene Manager, der auch Marco Melandri wieder bei Aruba-Ducati in der Superbike-WM untergebracht hat, weiß: «Die Gage von Danilo ist gegen die Gage von Lorenzo ziemlich bescheiden.» Lorenzo soll bekanntlich bei Dicati Corse 12,5 Millionen Euro im Jahr absahnen.

Doch Vergani und Petrucci (Er ist WM-Zehnter) haben auch deswegen klare Ziele: «Danilo will den Anspruch auf einen Platz im Werksteam stellen.»

Nach der Saison 2018 – wenn viele lukrative Deals etablierter MotoGP-Stars und Werksteams auslaufen – könnte Petrucci einer der interessantesten Fahrer auf dem Markt sein. «Sogar Honda hat Interesse an Danilo gezeigt», räumt Vergani ein. Ähnliches gelte  auch für Aprilia Racing, jedoch schon für 2018.

Für Vergani, der auch CEO der Helmmarken Nolan und X-lite ist, befindet sich Petrucci nach Platz 3 in Mugello und der Front-Row-Quali in Barcelona (3. Startplatz) in einer sehr wichtigen Phase seiner Laufbahn. «Danilo ist nun dabei, sich konstant in der Topgruppe der MotoGP zu etablieren. Er hat sich deutlich gesteigert.»

Petrucci, der auch etwas Deutsch spricht, ergänzt: «Früher hieß es, Petrucci ist da, sobald es regnet. Die letzten Wochenenden haben aber gezeigt, ich kann’s auch im Trockenen.»

Übrigens: Pramac hat für die Saison 2018 bereits eine Anfrage an Moto2-Rookie Francesco «Pecco» Bagnaia gestellt. Das Management des VR46-Piloten um Uccio Salucci und Valentino Rossi hat bisher aber kein großes Interesse an dieser Konstellation gezeigt.

Pramac-Teammanager Francesco Guidotti dürfte diese Variante aber wohl nur für den Fall des Absprungs von Petrucci im Notizblock haben, denn Guidotti sagt auch: «Zwei Italiener im Team wären wohl auch nicht ideal.»

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