Jonas Folger: «Yamaha vertraut mir & glaubt an mich»
MotoGP-Rookie Jonas Folger
Nach zwei enttäuschenden MotoGP-Rennwochenenden in Brünn und Spielberg will Jonas Folger in Silverstone zurückschlagen. Der Tech3-Yamaha-Pilot erhielt für den Großbritannien-GP eine neue Verkleidung. «Ja, wir werden sie einsetzen. Wir haben nun die neue Verkleidung, die das Werksteam bereits verwendet. Sie haben zwei Varianten, die sie nutzen. Wir bekommen nun die erste Evolution mit den Wings nachempfundenen Auswölbungen an der Seite. Das macht die Verkleidung etwas breiter, ist beim Fahren aber hilfreich. Sie soll in schnellen Kurven für mehr Stabilität sorgen. Auch bei der Beschleunigung sollten wir mehr Drive und mehr ‹down force› auf dem Vorderreifen haben.»
Doch Folger hat ein paar Bedenken. «Ich bin mir nicht sicher, ob das die richtige Strecke dafür ist, aber ich werde sie einsetzen und schauen, ob ich einen Unterschied bemerke. Sie haben uns gesagt, dass wir beim Handling etwas verlieren werden. Das Bike wird also nicht so agil sein. Aber es hängt wohl stark vom Fahrer ab. Ich bin froh, dass uns Yamaha die Möglichkeit gibt, diese Verkleidung auszuprobieren», versicherte Folger. «Diese Strecke ist sehr schnell und beinhaltet viele Richtungswechsel bei hohem Speed. Vielleicht ist es hier darum nicht optimal. Doch auf vielen Strecken wird die Verkleidung hilfreich sein. Maverick wird am Freitag wohl nicht diese Verkleidung einsetzen, Valentino schon. Ich freue mich über die große Unterstützung von Yamaha. Immer wenn ich höre, dass wir neue Teile bekommen, bin ich happy und überrascht. Zu Beginn der Saison habe ich nicht damit gerechnet, dass wir so viele Upgrades bekommen, denn wir sind nur ein Satelliten-Team. Zudem waren wir bei einigen Rennen im Vergleich zu Werksteam sehr schnell, trotzdem unterstützen sie uns. Das ist sehr schön.»
Ist es für einen Rookie schwer, sich mit den immer wieder neuen Komponenten vertraut zu machen? «Auf der einen Seite muss ich mit diesem Bike noch immer meinen Weg finden, was das Set-up betrifft. Aber für Yamaha Dinge zu testen, ist immer sehr schön, denn es bedeutet, dass Yamaha an mich glaubt und mir vertraut. Neu heißt nicht immer besser, aber sie brauchen so viele Informationen wie möglich. Das ist wichtig. Seit Barcelona ist uns ein großer Fortschritt gelungen. An jedem Wochenende können wir zeigen, dass wir uns auf einem guten Level befinden. Wir sind stark. In Brünn und Spielberg hatte ich Pech. Nun will ich wieder punkten und eine starke Pace vorlegen. Beim Bremsdefekt von Spielberg sind sie sich immer noch nicht ganz sicher, woran es lag. Am Ende wurde das gesamte Bremssystem getauscht. Niemand hat damit gerechnet. Es kam unerwartet und war sehr gefährlich», ist dem 24-jährigen WM-Achten bewusst.
Nach dem Chassis-Wechsel auf dem Red Bull Ring will Folger nun keine Experimente wagen. «Wir sind hier auf unserem Standard-Bike unterwegs und versuchen, unseren Weg an diesem Wochenende nicht zu verlieren. Jeder sagt mir, dass wir auch bei den letzten Wochenenden stark waren. Sie glauben an mich. Ich verliere deshalb ganz sicher nicht die Motivation.»
Gibt es dir einen zusätzlichen Schub, dass du in Silverstone 2011 deinen ersten Grand Prix gewonnen hast? «Ja, das stimmt. Hier habe ich bei Aki damals mein erstes Rennen gewonnen. Auch in der Moto2-Klasse habe ich starke Zeiten und Rennen hier gezeigt. Es ist eine Strecke, die mir sehr liegt und sehr viel Spaß macht. Ich bin immer gerne hier – auf der Yamaha noch mehr.»