Valentino Rossi: Warum er über Dani Pedrosa lachte
Knallharter Fight: Maverick Viñales im Clinch mit Rossi
Valentino Rossi (38) lieferte den Fans am Sonntag in Aragón ein paar sehenswerte Fights, auch gegen seinen Teamkollegen Maverick Viñales ging er mit harten Bandagen zur Sache.
Trotzdem reichte es am Schuss nur für den fünften Platz.
«Ich habe mich übe diese Verletzung vom ersten Tag an sehr geärgert. Erstens weil ich dadurch den Misano-GP nicht bestreiten konnte, und zweitens weil dadurch die Titelchancen quasi auf Null gesunken sind. Ohne diesen Schien- und Wadenbeinbruch hätte ich vielleicht bis zum WM-Finale um den Titel fighten können. In Silverstone war ich gut in Form... Aber: 'Shit happen’s.' Jetzt überwiegt die Freude darüber, dass ich zurück bin. Ich bin auch froh, wieder ein normales Alltagsleben führen zu können, denn nach 24 Tagen kann ich wieder ein normales Leben leben, ich kann gehen, ich kann meine Dinge erledigen. Das ist so wichtig.»
Warum konnte Rossi das hohe Tempo in Aragón nicht bis zum Ende durchstehen?
«Wenn ich ganz gesund gewesen wäre, wäre ich früher im Ziel gewesen», ist der Yamaha-Werkspilot überzeugt. «Um einige Sekunden. Aber die zweite Rennhälfte bleibt ein Problem für uns. Im Moment sind in dieser Hinsicht Ducati und Honda besser. Wir müssen arbeiten.»
Jetzt sind noch vier Rennen zu fahren. Marc Márquez hat den Vorsprung auf Dovizioso auf 16 Punkte vergrößert. «In der WM hat Marc heute einen großen Schritt zum Titel gemacht», meint Vale. «Es sieht so aus, als habe Honda nach dem Brünn-Test im Sommer die Performance stark gesteigert. Er hat in Brünn gewonnen, in Spielberg knapp verloren. In Silverstone war er sehr stark, aber dort ging der Motor kaputt. Jetzt hat er in Misano im Regen und hier in Aragón im Trockenen gewonnen... Ich denke, es ist jetzt in der WM für seine Gegner sehr schwierig geworden.»
Dani Pedrosa beschwerte sich nach dem Rennen über das heftige Überholmanöver von Rossi. Der Italiener wunderte sich. «Wenn Pedrosa mit meinem Manöver nicht happy ist, dann muss er seine Rennen allein fahren. Haha. Das ist meine Meinung. Denn wenn ich jemanden überholen will, ergeht es mir genau so wie ihm. Besonders in der letzten Runde. Außerdem: Wenn du aus der Kurve 14 rausfährst, schwenkst du immer nach links. Vielleicht bin ich einen Meter weiter rübergefahren... Ich weiß es nicht. Vielleicht glauben manche Fahrer, die Piste gehört ihnen allein. Haha.»
Wie kaputt fühlte sich Valentino nach dem 23-Runden-Rennen?
«Die Renndistanz ist schon mühsam genug, wenn du ganz fit bist. Und ich habe natürlich in den letzten sieben, acht Runden gelitten. Aber ich habe mich gezwungen, nicht aufzugeben und nicht nachzulassen. Denn die Boxentafel zeigte mir, dass vier Gegner hinter mir lagen. Das habe ich auch auf der großen TV-Screen gesehen. Deshalb dachte ich: ‚Fuck. Wenn ich jetzt nachlasse, werde ich Zehnter...' Deshalb habe ich allen getan, um das bestmögliche Resultat heimzubringen. Am Schluss war ich wirklich müde. Aber ich wiederhole: Ich habe nie mit einem Top-5-Ergebnis gerechnet, als ich nach Spanien geflogen bin. Ich fühlte mich auch nach dem Rennen ganz gut.»
Auf eine Therapie in einer Überdruckkammer verzichtet Rossi dieses Mal. «Im Jahr 2010 habe ich das gemacht, weil man mir gesagt hat, dadurch sinkt die Chance auf eine Infektion, damals hatte ich ja einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch, diesmal nicht. Damals war das eine wichtige Behandlung. Vor sieben Jahren meinte man noch, diese Kammer würde auch die Knochenheilung beschleunigen. Diese Theorie ist inzwischen widerlegt worden; deshalb habe ich verzichtet. ich war froh darüber, denn in dieser Überdruckkammer hast du kein gutes Gefühl. Nicht zu empfehlen.»