MotoGP: Die besten Fan-Fragen an Rossi, Folger & Co.
Rossi verglich seine Gegner mit jeweils einem Pizzabelag
Zu Beginn jedes MotoGP-Rennwochenendes findet am Donnerstag, bevor die Action beginnt, die traditionelle «Pre-Event Press Conference» statt. 2017 gab es jedoch eine Neuerung. Es wurden nach den offiziellen Statements und den Fragen der Journalisten nun auch Fragen beantwortet, die von Fans eingeschickt wurden. Auch bei der Qualifying-Pressekonferenz am Samstag wurden Fan-Fragen beantwortet.
Hier ein paar Highlights der Fan-Fragen 2017:
Eine außergewöhnliche Fan-Frage erhielt Ducati-Pilot Álvaro Bautista beim Austin-GP 2017 von seiner Freundin Grace Barroso: Álvaro, willst du mich heiraten? «Vor meiner Abreise nach Argentinien habe ich um ihre Hand angehalten, sie hat ja gesagt. Wir werden also heiraten», erklärte der sichtlich überraschte Spanier und erntete dafür Applaus von den anwesenden Journalisten und Fahrer-Kollegen. Am vergangenen Samstag gaben sie sich das Jawort.
Frage an Johann Zarco: Welcher deiner MotoGP-Gegner ist schwieriger zu überholen: Márquez oder Rossi? «Ich muss sagen Rossi, denn er bremst wirklich sehr, sehr spät. Außerdem kann er dich sehen oder spüren, denn manchmal frage ich mich schon, ob er auch Augen hinten am Helm hat. Im Rennen versteht er alles. Vom Start bis zur Zielflagge. Er weiß immer, wo die Gegner sind. Das macht es komplizierter. Wenn ich gegen Marc fahre, dann wehrt er sich nicht so stark, weil er genau weiß, dass er dich auch danach noch schlagen kann. Vielleicht hat er einfach mehr Luft nach oben. Er ist sehr selbstbewusst und lässt dich durch. Er sagt sich: ‹Geh ruhig vorbei, ich schnappe dich später sowieso.› Rossi kämpft härter und sagt: ‹Nein, nein.›»
Frage an Valentino Rossi: Wähle drei deiner Mitstreiter aus, um nach deinem Enduro-Unfall den Krankenwagen zu fahren, die Operation durchzuführen oder die Krankenschwester zu sein. «Madonna», lachte Rossi. «Für die OP würde ich meinen Bruder [Luca Marini] auswählen, weil ich mich auf ihn verlassen kann. Den Krankenwagen dürfte Morbidelli fahren und Bulega sollte die Krankenschwester sein, denn er hat lange Haare», lachte der «Doctor».
Frage an Marc Márquez: Du stürzt oft in den Trainings, schwingst dich aber meist sofort wieder auf die Maschine und wirst noch schneller. Gibt es keinen anderen Weg, das Limit zu finden? «Wenn ich stürze, will ich natürlich so schnell wie möglich wieder auf das Bike. Sobald ich dann wieder fahre, bin ich noch wütend über den Sturz und kann noch schneller und aggressiver fahren. Das ist schon so, seit ich ein Kind war. Ich stürzte und stieg sofort wieder auf. Natürlich mag ich keine Stürze und wäre lieber genauso schnell ohne abgeworfen zu werden, aber ich arbeite zuhause intensiv daran, um auf Stürze vorbereitet zu sein.»
Frage an Romano Fenati: Warum fährst du die Nummer 5? «Ein Freund von mir fuhr, als wir noch jung waren, mit der Nummer 5. Sein Name ist Michael. Nun kann er nicht mehr fahren, denn er hat Krebs. Deshalb fahre ich die 5. Im nächsten Jahr muss ich das [in der Moto2-Klasse] aber ändern, also werde ich mit der Nummer 13 antreten.»
Frage an Valentino Rossi: Vor dem Rennstart kniest du oft neben deinem Bike. Sprichst du auch mit deiner Yamaha? «Das ist eine Sache, die zu Beginn meiner Karriere ihren Anfang nahm. Also vor 30 oder 40 Jahren», scherzte der neunfache Weltmeister. «Anfangs hatte meine Lederkombi nicht die perfekte Größe. Sie war nicht maßgeschneidert. Also diente das einfach dazu, das Leder in die richtige Position zu bringen. Danach machte ich einfach weiter damit. Es ist ein Ritual für die Konzentration. Doch ich spreche nicht mit dem Bike, zumindest nicht in diesem Moment.»
Frage an Maverick Viñales: Würdest du bei einem Kampf bis zur letzten Runde lieber gegen Márquez oder gegen Rossi antreten? «Ich würde Marc bevorzugen», verriet er. «Es ist gefährlich gegen Marc, aber ich würde ihn vorziehen.»
Frage an Valentino Rossi: Im Film «Rush» geht es um die Rivalität zwischen den F1-Legenden James Hunt und Niki Lauda. Welche deiner Rivalitäten sollte verfilmt werden? «Vielleicht die mit Biaggi. Ich weiß nicht genau. Das wäre aber witzig, denn es gibt auch ein paar lustige Geschichten, die wir abseits der Strecke erlebten», lachte der neunfache Weltmeister. 2001 kam es zwischen Rossi und Biaggi in Barcelona laut Augenzeugen auf dem Weg zur Siegerehrung sogar zu Handgreiflichkeiten.
Frage an Maverick Viñales: Hast du eine besondere Erinnerungen an einen Fan? «In diesem Jahr passierte etwas Lustiges in Le Mans. Es war ein einzelner Fan. Ich sah all die 46-Flaggen und eine kleine 25. Ich sagte mir: ‹Okay, da gehe ich hin.› Es regnete stark, aber ich fuhr trotzdem zu ihm. Das war sehr lustig, weil der Fan überhaupt nicht damit gerechnet hatte. Das war sehr schön.»
Frage an Aron Canet: Singst du, während du auf deiner Maschine sitzt? «Ja. Manchmal singe ich ‹I believe I can fly›, wenn ich Motocross fahre.»
Frage an Valentino Rossi: Kannst du dich noch daran erinnern, was du dir von deinem ersten Gehalt gekauft hast? «Ich hatte Glück, denn zu dieser Zeit haben auch 125-ccm- und 250-ccm-Fahrer gut verdient. Es war ein guter Moment für den Sport. Ich denke, ich habe mein erstes Auto gekauft. Das war ein Subaru. Ja, ich habe einen Subaru gekauft, weil ich 18 war.»
Frage an Jonas Folger: Welchen MotoGP-Fahrer würdest du mit auf das Oktoberfest nehmen? «Ich würde Vale mitnehmen, um ihm diese bayerische Tradition zu zeigen. Außerdem würde ich Johann mitnehmen. Wie viele darf ich mitnehmen? Alle? Dann nehme ich alle mit und zeige es ihnen.»
Frage an Valentino Rossi: Wenn Márquez, Viñales, Lorenzo und Crutchlow Pizzen wären, welchen Belag hätten sie? «Ich bekomme immer die schwierigen Fragen», lachte Rossi. «Márquez wäre eine Diavolo mit scharfer Salami drauf. Jorge wäre eine Pizza mit Peperoni und Chili, sehr viel Chili. Bei Maverick bin ich mir nicht sicher. Vielleicht Funghi mit vielen Pilzen. Denn normalerweise esse ich diese Pizza», gab Rossi eine Kampfansage an seinen neuen Teamkollegen ab. «Cal wäre wohl eine Pizza mit Pommes und Ananas drauf», wählte der Italiener für den ungestümen Briten aus.
Frage an Valentino Rossi: Würdest du lieber mit Jack Miller aus einem Flugzeug springen oder der Beifahrer von Cal Crutchlow bei einer Verfolgungsjagd in einem Auto sein? «Skydiving habe ich bereits gemacht vor 15 Jahren mit Gibernau in Barcelona. Ich glaube, er wollte mich töten», lachte Rossi. «Doch ich hatte Glück, mein Fallschirm ging auf. Skydiving mit Jack als Partner? Das wäre etwas riskant. Aber Cal würde fahren? Nein, nein, dann Skydiving mit Jack.»
Frage an Cal Crutchlow: Wenn alle MotoGP-Fahrer auf einer einsamen Insel gestrandet wären, wer würde am längsten überleben? «Naja. Ich weiß nicht. Alle zusammen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Der Fetteste, denn er hat die meisten Reserven oder der Aggressivste, denn er kann die anderen essen. Ich würde gerne denken, dass es ich selbst bin. Ich muss mich selbst nennen. Ich würde am längsten überleben.»