Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Valentino Rossi: Ein Dauerbrenner mit Selbstironie

Von Günther Wiesinger
Valencia-GP 2017: Vor keiner Box harren soe viele Fans aus wie bei Rossi

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Der 115-fache GP-Sieger Valentino Rossi schlägt seine Gegner in Sachen Beliebtheit um Welten. Aber auch der Superstar hat einige Tiefpunkte erlebt – zum Beispiel bei Ducati.

Am 18. August 1996 feierte Valentino Rossi in Brünn seinen ersten GP-Sieg gefeiert – auf einer Aprilia 125. Kein Motorradrennfahrer hat sich so lange an der Weltspitze gehalten und Rennen gewonnen wie er. Bisher hat der Evergreen jedes Jahr seither zumindest einen GP-Sieg errungen. Bei Yamaha feierte VR in jedem einzelnen der zwölf Jahre (2004 bis 2010 und 2013 bis 2017) mindestens einen GP-Sieg.

2013 und 2017 gelang ihm allerdings nur jeweils in Assen.
Bei Ducati erreichte der Publikumsliebling in den Jahren 2011 und 2012 den Tiefpunkt – kein Sieg, insgesamt nur drei Podestplätze.

Trotzdem existiert aus dieser Zeit ein Rekord: Nach dem neunten Platz im Regenrennen von Silverstone erschienen nur die beiden britischen Journalisten Max Oxley (er schrieb eine Rossi-Biografie) Rossi und Matthew Birt zum englischen Media Debrief des Superstars, bei dem üblicherweise 30 bis 50 Berichterstatter auftauchen. Rossi hatte seinen Humor nicht verloren. «Das ist genau die richtige Anzahl für einen neunten Platz», grinste er.

Nach der Ducati-Zeit wurde Rossi abgeschrieben. Aber er brauste 2014, 2015 und 2016 nach seiner Rückkehr zu Yamaha dreimal auf den zweiten WM-Rang!

Dauerbrenner Rossi verfügt über ein ähnliches Charisma wie einst Barry Shene, der 500-ccm-Weltmeister von 1976 und 1977 auf Suzuki.

Der Brite Barry Sheene war der erste Rockstar des Motorrad-GP Sports. Er fuhr einen Rolls-Royce mit dem Kennzeichen «4 BSR» fuhr, das stand für «Four Barry Sheene Racing».- Er war  Kettenraucher, paffte eine filterlose Gitanes nach der andern und ließ sich extra ein Loch vorne in das Kinnteil des Vollvisierhelms bohren, um auch auf dem Startplatz noch ein paar Glimmzüge machen zu können.

Dazu war die legendäre Nr. 7 mit Stephanie McLean verheiratet, einem attraktiven Ex-Model und ehemaligen «Penthouse Pet of the Year», bei deren Anblick einem nicht nur das Herz stehen blieb.

Sheene wanderte von England nach Australien aus, weil ihn die Steuerfahndung hetzte, er arbeitete dort für den Channel 9 und freundete sich als GP-Reporter mit Rossi an, einem Bruder im Geiste. Nachdem Sheene im Alter von 52 Jahren an Speisenröhrenkrebs gestorben war, nahm Valentino nach seinem Sieg in der Auslaufrunde auf Phillip Island eine riesige weiße Fahne mit einer schwarzen Nr. 7 mit rund um die Strecke. Nachher grinste er: «Woher ich diese Flagge habe? Ich habe heute in der Früh gedacht: Was mache ich, wenn ich gewinne? Also habe ich einfach das Leintuch in meinem Quartier geklaut, dann haben wir es beschriftet. Sorry, Hotel.»

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