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Mike Leitner (KTM): «Ziel muss immer die Spitze sein»

Von Sharleena Wirsing
KTM-Teammanager Mike Leitner

KTM-Teammanager Mike Leitner

2017 beeindruckte KTM die Gegner bereits im ersten MotoGP-Jahr. Red Bull-KTM-Teammanager Mike Leitner sprach mit SPEEDWEEK.com über die Ziele für 2018, das Feedback der Gegner und den Gitterrohrstahlrahmen.

«Wir haben die Ziele, die alle anderen auch verfolgen», stellte KTM-Teammanager Mike Leitner klar. «Wir wollen nach vorne, wir wollen um Siege fahren. Das ist klar. Doch wir müssen realistisch sein. Erst einmal müssen wir verstehen, welche Fortschritte die anderen Hersteller gemacht haben. Siege müssen immer die Zielsetzung sein, sonst brauche ich nicht auf eine Rennstrecke gehen. Das ist ein Wettbewerb. Jeder will vorne sein. Jeder bemüht sich darum, aber es ist schwer einzuschätzen, wo wir stehen werden, wenn es richtig losgeht.»

Vor allem bei Ducati zeigte sich deutlich, dass die Schritte immer schwieriger zu bewältigen sind, umso näher ein Hersteller der Spitze kommt. «Ja, das ist so. Das können wir nicht ändern. Es gibt Hersteller, die schon WM-Titel geholt haben, bei denen ging es dann wieder rückwärts. Es geht nicht immer in Richtung Spitze. Wir sind nun in der MotoGP-Klasse angekommen und werden im Fahrerlager akzeptiert. Zudem haben wir gewisse Leistungen gezeigt. Nun sind wir wie alle anderen, die versuchen besser zu werden. Aber es kann nur einer siegen», betont Leitner.

KTM zog 2017 nicht nur die Aufmerksamkeit der Fans und Medien auf sich, auch die Gegner beobachten die Truppe aus Österreich mit Argusaugen. «Wenn du in die MotoGP-Klasse kommst und erstmal nicht konkurrenzfähig bist, dann interessierst du die Gegner nicht. Später haben mich dann schon Fahrer angesprochen: ‹Ich bin eine Runde hinter eurer Maschine gefahren. Jetzt geht sie schon ganz gut.› Hin und wieder bekam ich Feedback von anderen Fahrern. Und die Entwicklung zeigte sich natürlich auch auf der Stoppuhr. Am Ende der Saison kam dann von einigen Seiten die Anerkennung, dass wir uns doch stark verbessert haben.»

Mit den Stammfahrern Pol Espargaró und Bradley Smith sowie Testfahrer Mika Kallio schaffte es KTM 2017 bereits sieben Mal unter die Top-10.

Der Gitterrohrstahlrahmen macht KTM in der MotoGP-Klasse einzigartig. «Für KTM ist es das richtige Konzept, weil es eine Firmen-Philosophie ist. Im Rennsport wollen wir da nichts anderes verwenden als in der Serie. Das hilft ja auch der Serie. Im Offroad ist der Techniktransfer sogar noch besser möglich. Es wäre Blödsinn, im Rennsport etwas ganz anderes zu verwenden. Ich habe jahrelang für Honda gearbeitet, die ein anderes Konzept haben. Es ist sehr interessant. Doch wie das Fahrzeug auf Änderungen reagiert, ist ziemlich ähnlich. Wie es sich für den Fahrer anfühlt, ist wieder eine andere Geschichte.»

Wenn zu Testzwecken dss Chassis in einem gewissen Bereich verstärkt oder geschwächt werden soll, muss dann ein ganz neues Chassis gebaut werden oder können einzelne Rohre bearbeitet werden? «Eigentlich muss man schon immer ein neues Chassis machen. Sicher kann ich so Veränderungen vornehmen, aber die finale Lösung muss dann schon ein neues Teil sein. Zu Testzwecken geht das schon. Aber das ist eigentlich bei allen Chassis-Varianten möglich, denn bei jedem Material kann ich Änderungen vornehmen.»

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