Valentino Rossi: «Will nach den Tests unterschreiben»
Valentino Rossi
Als sich Valentino Rossi nach 17 Uhr von seiner M1-Yamaha schwang, lag er am ersten Testtag bin Sepang an erster Stelle – mit 2:00,233 min.
Aber da die Verhältnisse bis 18 Uhr Ortszeit ganz ausgezeichnet blieben, setzten etliche Gegner ihre Übungsfahrten fort.
Deshalb rutschte Rossi auf Platz 6 hinter Pedrosa, Dovizioso, Lorenzo, Petrucci und Miller zurück. Unter den Top-6 fanden sich als vier Haudegen mit mehr als 30 Jahren. Due zwei Ausnahme: Danilo Petrucci und Jack Miller.
«Das war nur der erste Tag, deshalb ist es nicht so schlimm, dass wir zurückgefallen sind. Das ist die MotoGP – du hörst ein paar Minuten früher auf und verlierst fünf Positionen», seufzte Rossi. «Aber das spielt jetzt keine Rolle. Wir sind gut gestartet. Ich kann mich an keinem Tag in der ganzen Saison 2017 erinnern, an dem es so gut gelaufen ist wie heute hier in Malaysia. Ich war heute von der ersten Runde an konkurrenzfähig.»
«Das macht mich glücklich, weil wir im November gute Arbeit geleistet haben. Wir haben nach dem Durcheinander in der Saison gut verstanden, was wir tun müssen. Das heutige Chassis ist eine Evolution, es ist neu, aber es basiert auf der Version von 2016, mit der ich mich immer wohl gefühlt habe. Als ich heute mit diesem Chassis losgefahren bin, habe ich mich besser gefühlt. Ich kann jetzt wieder meinen natürlichen Fahrstil anwenden. Ich fühle mich besser. Und wenn ich pushe, komme ich auf einen guten Speed. Wir haben uns heute auch auf andere Bereiche konzentriert, zum Beispiel auf die Elektronik. das ist wichtig. Da müssen wir uns damit befassen, dass der Hinterreifen länger durchhält. Wir haben zwei unterschiedliche Motoren probiert, auch der Top-Speed kann sich sehen lassen. Der erste Eindruck ist positiv», schilderte der bald 39-jährige Italiener.
Hat Rossi heute schon Long-runs probiert? «Ich bin keine Long-runs gefahren. Denn für die meisten Fahrer ist der erste Tag in Malaysia nach der Winterpause ein Desaster. Körperlich sehr anstrengend. Und wir müssen ja Energie für den zweiten und dritten Tag sparen. Wenn du dich am ersten Tag zu sehr anstrengst, wird es schwierig. Ich bin aber mit jedem Reifen eine Renndistanz gefahren, aber in mehreren Turns. Und ich bin nach 20 Runden auch noch auf gute Zeiten gekommen. Wir haben noch Arbeit, aber unsere Ideen sind gut.»
Der ehemalige Aprilia-Rennchef Jan Witteveen sagte letzte Woche im SPEEDWEEK.com-Interview, Yamaha habe den exklusiven Vorteil der rückwärts drehenden Kurbelwelle und damit das überlegene Handling verloren, weil jetzt alle Werke eine gegen die Fahrtrichtung drehende Kurbelwelle haben. «Ja, richtig. Das Handling war immer ein Vorteil der Yamaha-Fahrer… Jetzt haben das alle andern auch. Es ist normal, dass nach einigen Jahren die Konkurrenz etwas versteht und gute Ideen kopiert werden. Aber unser Motorrad hat auch andere starke Seiten, nicht nur die Laufrichtung der Kurbelwelle. Wir haben viele andere Aspekte, die gut funktionieren.»
Rossi: «Im November haben wir hier in Sepang verstanden, was mir am 2016-Chassis so gut gefallen hat. Wir waren allein auf der Piste; wir konnten viele Vergleiche zu den 2017-Chassisversionen machen. Meine Vorstellung war bereits vor diesem Test klar. Nach dem Test haben auch die Japaner alles verstanden. Ich bin sehr froh, dass wir jetzt wieder die Basis von 2016 haben. Dieses Bike lässt sich für mich besser fahren. Ich bin erleichtert. Im Trockenen war ich am Nachmittag schon nach dem ersten Exit begeistert und überzeugt. Ich bin sofort 2:00,7 min gefahren. Und von diesem Moment an war ich immer stark. Das ist sehr wichtig, ja.»
Heute waren die «+ 30»-Fahrer ziemlich schnell. Warum sollte Valentino also aufhören? «Ja, die Alten haben viel Erfahrung. Aber es hängt vom jeweiligen Fahrer ab… Ich habe viel Motivation. Ich will versuchen weiterzufahren. Natürlich, in meinem Alter hat man körperlich Nachteile. Aber der körperliche Zustand ist beim Rennfahren nicht das Allerwichtigste.»
Wenn das Motorrad so konkurrenzfähig ist – kann Rossi schon heute Abend bei Yamaha unterschreiben? «No, dai.. Nein, komm’. Ich sagte, dass ich alle drei Tests abwarten will. Zuerst will ich sehen, ob ich konkurrenzfähig bin und wie es in dieser Hinsicht mit dem Motorrad aussieht. Außerdem befinden wir uns am schlimmsten Moment der Saison. Wenn ich für diese erbarmungslosen Tests genug Power habe, werde ich unterschreiben.»
Die Testzeiten aus Sepang, Sonntag, 28. Januar
1. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,427 min
2. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,343 sec
3. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,375
4. Danilo Petrucci, Ducati, +0,696
5. Jack Miller, Ducati, 0,751
6. Valentino Rossi, Yamaha, +0,806
7. Marc Márquez, Honda, +0,863
8. Johann Zarco, Yamaha, +0,994
9. Cal Crutchlow, Honda, +1,095
10. Pol Espargaró, KTM, +1,141
11. Alex Rins, Suzuki, +1,200
12. Takaaki Nakagami, Honda, +1,237
13. Maverick Viñales, Yamaha, +1,287
14. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,439
15. Tito Rabat, Ducati, +1,485
16. Andrea Iannone, Suzuki, +1,600
17. Bradley Smith, KTM, +1,672
18. Franco Morbidelli, Honda, +1,734
19. Álvaro Bautista, Ducati, +2,301
20. Sylvain Guintoli, Suzuki, +2,437
21. Scott Redding, Aprilia, +2,535
22. Yonny Hernandez, Yamaha, +2,626
23. Karel Abraham, Ducati, +2,661
24. Xavier Simeon, Ducati, +3,519
25. Tom Lüthi, Honda, +4,305
26. Michele Pirro, Ducati, +5,340
27. Mika Kallio, KTM, +6,505.