Marc Márquez (Honda): Motor noch ein Fragezeichen
Neue Downforce-Verkleidung am Marc Márquez' Repsol-Honda
Auch am zweiten Testtag in Sepang konnte Marc Márquez nicht ganz mit der Spitze mithalten. Verdrossen war er trotzdem nicht. «Als wir für die letzten Viertelstunde vor 18 Uhr die neuen Reifen montierten, begann es bereits zu tröpfeln. Schade», meinte der Repsol-Honda-Star.
«Heute war mein Gefühl schon deutlich besser als gestern, das Fahren begann wieder Spaß zu machen. Zu Mittag haben wir alles analysiert und dann schrittweise die besten Teile ans Motorrad geschraubt. Dann bin ich etwas schneller und konstanter geworden. Ich bin recht happy, weil wir genau wissen, dass wir uns in einigen Bereichen noch steigern können. Denn ich fühle mich noch nicht 100-prozentig komfortabel.»
«Ich habe zwei unterschiedliche Motoren zum Probieren, einen mit mehr Spitzenleistung, einen mit mehr Drehmoment. Ich konzentriere mich auf den, den wir in Valencia probiert haben. Wir lassen den 2017-Motor ein bisschen zur Seite. Ich muss hier und in Thailand Mitte Februar praktisch entscheiden, welche Motorenkonfiguration wir zum Saisonstart für dieses Jahr homologieren lassen. Nachher ist die Entwicklung eingefroren. Und der Katar-Test von 1. bis 3. März ist für diese Entscheidung wohl zu spät. Deshalb ist vorläufig das Chassis-Testen etwas zu kurz gekommen, damit möchte ich morgen beginnen. Wir haben neue Chassis-Teile. Der Motor ist wichtig. Aber wir dürfen das Chassis nicht vernachlässigen. Bisher haben wir das alte Chassis verwendet.»
«Aber wir müssen zuerst rausfinden, welcher Motor das richtige Konzept für dieses Jahr ist. Schade, dass wir jetzt keine Strecke zum Testen haben, die langsame Kurven hat wie Jerez. Wir müssen aber trotzdem eine Entscheidung treffen. Das ist heikel. Vielleicht legen wir den Motor morgen bereits fest. Die meisten Honda-Fahrer bevorzugen die neue Version. Aber ich habe noch Zweifel. Auf manchen Pisten könnten wir mit diesem Triebwerk Mühe haben. Es gibt nur drei Pisten im Kalender, die mit Sepang vergleichbar sind. Hier fährst du gute Zeiten, sobald du genug Spitzenleistung hast. Aber es gibt einige Strecke, auf denen die Situation völlig konträr ist.»
«Natürlich träumt man im Winter immer davon, nach Sepang zu kommen und allen davon zu fahren. Aber ich bin happy, denn Honda hat gute Arbeit geleistet, die Beschleunigung und der Top-Speed sind besser geworden. Aber jetzt müssen wir uns den Reifen und der Elektronik widmen. Wir brauchen viel Leistung im unteren Drehzahlbereich…»
Marc rückte für drei Exits mit der neuen Downforce-Verkleidung aus. «Das Hauptziel ist, damit mehr Abtrieb zu haben und die Wheelies zu verhindern. Dadurch verlierst du etwas Top-Speed. Beim Bremsen haben die Flügel Vor- und Nachteile, das Einbiegen wird schwieriger, auch in den schnellen Kurven kommen Nachteile zum Vorschein. Wir müssen mit dieser Verkleidung eine bessere Motorrad-Balance finden. Für eine Runde kann ich schnell fahren. Aber nach ein paar Runden habe ich Angst, den Vorderreifen zu stark zu beanspruchen.»
«Wir testen im Februar in Thailand, dort wird es wieder sehr heiß sein, der Motor leistet dann etwas weniger als üblich. Das müssen wir berücksichtigen. Denn nach dem Katar-Test können wir beim Motor nichts mehr ändern. Dazu reicht die Zeit nicht. Alle Hersteller haben dieses Problem, zumindest auch Yamaha und Ducati, bei denen die Motorenentwicklung auch eingefroren ist. Wir müssen den neuen Motor noch in zwei, drei Punkten verbessern, dann sind wir konkurrenzfähig. Wir müssen die Fahrbarkeit sanfter machen für die langsamen Pisten wie Jerez», sagt der Weltmeister. «Sobald die WM im Mai nach Europa kommt, werden wir in Jerez und Le Mans sehen, ob wir die richtigen Motoren ausgewählt haben. Dieses Fragezeichen begleitet auch Yamaha und Ducati.»
Die Testzeiten aus Sepang, Montag 29. Januar
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,355 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, +0,035 sec
3. Cal Crutchlow, Honda, +0,088
4. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,143
5. Jack Miller, Ducati, +0,154
6. Johann Zarco, Yamaha, +0,347
7. Marc Márquez, Honda, +0,375
8. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,377
9. Danilo Petrucci, Ducati, +0,392
10. Andrea Iannone, Suzuki, +0,562
11. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,570
12. Dani Pedrosa, Honda, +0,644
13. Alex Rins, Suzuki, +0,687
14. Pol Espargaró, KTM, +0,907
15. Tito Rabat, Ducati, +1,151
16. Bradley Smith, KTM, +1,165
17. Franco Morbidelli, Honda, +1,307
18. Mika Kallio, KTM, +1,346
19. Álvaro Bautista, Ducati, +1,373
20. Karel Abraham, Ducati, +1,559
21. Takaaki Nakagami, Honda, +1,597
22. Sylvain Guintoli, Suzuki, +2,037
23. Scott Redding, Aprilia, +2,101
24. Yonny Hernandez, Yamaha, +2,199
25. Xavier Siméon, Ducati, +2,334
26. Tom Lüthi, Honda, +2,455
Die Testzeiten aus Sepang, Sonntag, 28. Januar
1. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,427 min
2. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,343 sec
3. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,375
4. Danilo Petrucci, Ducati, +0,696
5. Jack Miller, Ducati, 0,751
6. Valentino Rossi, Yamaha, +0,806
7. Marc Márquez, Honda, +0,863
8. Johann Zarco, Yamaha, +0,994
9. Cal Crutchlow, Honda, +1,095
10. Pol Espargaró, KTM, +1,141
11. Alex Rins, Suzuki, +1,200
12. Takaaki Nakagami, Honda, +1,237
13. Maverick Viñales, Yamaha, +1,287
14. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,439
15. Tito Rabat, Ducati, +1,485
16. Andrea Iannone, Suzuki, +1,600
17. Bradley Smith, KTM, +1,672
18. Franco Morbidelli, Honda, +1,734
19. Álvaro Bautista, Ducati, +2,301
20. Sylvain Guintoli, Suzuki, +2,437
21. Scott Redding, Aprilia, +2,535
22. Yonny Hernandez, Yamaha, +2,626
23. Karel Abraham, Ducati, +2,661
24. Xavier Siméon, Ducati, +3,519
25. Tom Lüthi, Honda, +4,305
26. Michele Pirro, Ducati, +5,340
27. Mika Kallio, KTM, +6,505