Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Offiziell: Tech3-Yamaha-Team bestätigt Hafizh Syahrin

Von Günther Wiesinger
Am 16. Januar sagte Jonas Folger bei Tech3-Yamaha die Saison 2018 ab. Heute wird bestätigt, was seit Freitag die Spatzen von der Dächern pfiffen: Hafizh Syahrin übernimmt den Platz neben Johann Zarco.

Die TV-Kommentatoren auf der ganzen Welt und die Berichterstatter im Media Centre des Sepang Circuit rauften sich am 21. Oktober 2012 die Haare, als ein völlig namenloser malaysischer Wildcard-Fahrer vom 27. Startplatz beim Sepang-GP im Regen mitten unter die Weltklasse unter die ersten Drei stürmte – und schliesslich auf Platz 4 landete.

Niemand kannte seinen Familiennamen, geschweige denn seinen Vornamen.

Und als Anthony West wegen unerlaubter Substanzen in der Nahrungsmittelkette disqualifiziert wurde, fiel Hafizh Syahrin nachträglich sogar der dritte Platz zu.

Heute wurde der inzwischen 23-jährige Malaysier vom Tech3-Yamaha-Team als neuer Teamkollege des WM-Sechsten Johann Zarco vorgestellt. Zumindest für den Test in Thailand.

Der Südostasier war nicht erste Wahl. Aber er gehörte am Schluss neben dem Amerikaner Cameron Beaubier und dem Kolumbianer Yonny Hernandez zum engsten Kandidatenkreis. Auch Fahrer wie Axel Pons und Domi Aegerter hatten ihre Dienste angeboten.

«Ich weiß, dass jeder Folger-Ersatz 50 Prozent schlechter sein wird als Jonas», sagte Poncharal im Januar.

Tech3-Yamaha kündigte bisher offiziell nur die Teilnahme von Syahrin am Test in Buriram (16. bis 18. Februar) an. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass er dann auch die WM fahren wird – wenn er nicht völlig versagt.

«Zuerst möchte ich mich bei Hervé Poncharal für sein Vertrauen bedanken», sagt Hafizh, der als erster Malaysier einen MotoGP-Vertrag erhält. «Es ehrt mich, dass er mir diese Gelegenheit gibt. Ich werde an den drei Tagen in Thailand mein Bestes geben. Für mich wird ein Traum wahr. Ich bin sehr aufgeregt, seit ich weiß, dass ich diese Chance bekomme. Ich hoffe, ich kann von Beginn weg schnell sein und zeigen, wozu ich fähig bin.»

«Ich bin unglaublich happy und freue mich auf den MotoGP-Test in Buriam», ergänzte Syahrin. «Es wird nämlich das erste Mal sein, dass ich auf einem MotoGP-Bike sitze. Ich bin mir bewusst, dass ich auf der Yamaha YZR-M1 viel lernen muss. Und ich bin neugierig, wie das Team arbeitet. Die Tech3-Mannschaft hat sehr viel Erfahrung. Deshalb will ich ihre Unterstützung so gut wie möglich nutzen. Ich habe im Winter viel trainiert. Ich hoffe, das macht sich jetzt auf der 1000-ccm-Maschine bezahlt. Ich kann die ersten Testrunden kaum erwarten.»

Die Vermutung, Syahrin bringe viel Geld von Petronas mit, sind unrichtig, denn Tech3 hat mit Motul bereits einen Vertrag mit einem namhaften Mineralölkonzern.

Aber der Deal mit Syahrin hat andere Vorteile: Der Markt in Südostasien ist für alle Hersteller sehr wichtig, es gibt bald drei Grand Prix in dieser Region (nach Sepang und Buriram soll 2019 auch in Indonesien gefahren werden).

Und Tech3-Yamaha muss keinen Vertrag brechen. Denn Syahriun sollte die Moto2-WM 2018 für das Sepang International Circuit Team auf Kalex fahren. Sepang-Circuit-Chef Razlan Razali hat einfach Fahmi Khairuddin in sein Moto2-Team geholt. Denn die Chance, beim Grand Prix am 4. Oktober erstmals einen Lokalmatador in der MotoGP-Klasse dabei zu haben, wollte er sich nicht entgehen lassen.

Syahrin hat inzwischen vier komplette Moto2-WM-Jahre absolviert und zwei weitere Podestplätze ergattert – 2017 in Misano und Motegi. Sein bestes Gesamtergebnis – WM-Neunter 2016. Im Vorjahr wurde er Gesamtzehnter.

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