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Technik-Direktor: Wie er die Motorversionen überwacht

Von Günther Wiesinger
Takaaki Nakagami vor Bradley Smith (KTM/# 38)

Takaaki Nakagami vor Bradley Smith (KTM/# 38)

Danny Aldridge, der «MotoGP Technical Director», wacht darüber, dass jeder Fahrer in der Königsklasse jene Motor-Spezifikatioin fährt, die für ihn homologiert wurde. Wie macht er das?

In der MotoGP-WM hat Ducati drei unterschiedliche Motorspezifikationen homologiert, Honda zwei, Yamaha ebenfalls zwei.

Denn Ducati lässt Karel Abraham und Xavier Siméon mit 2016-Bikes fahren, Jack Miller Miller, Álvaro Bautista und Tito Rabat reiten Desmosedici-Maschinen des Jahrgangs 2017, Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo und Danilo Petrucci sind mit den 2018-Werksmaschinen unterwegs.

Bei Movistar-Yamaha setzen Rossi und Viñales die neuen 2018-Bikes ein, im französischen Tech3-Team sattelt Johann Zarco eine 2016-Maschine mit 2017er-Motor, Syahrin verfügt über ein 2017-Motorrad.

Bei Honda wurde verlautbart, die HRC-Piloten Márquez, Pedrosa und Crutchlow hätten 2018-Material, die Rookies Nakagami, Lüthi und Morbidelli werden mit 2017-Maschinen abgespeist. Das machte sich beim Top-Speed-Defizit von rund 8 km/h auf dem Losail Circuit unangenehm bemerkbar.

Doch im Lüthi-Lager wurde der Verdacht laut, Nakagami würde trotz gegenteiliger Beteuerungen von Honda mit 2018-Motoren verwöhnt werden oder zumindest teilweise mit 2018-Komponenten.

Aber die Motoren werden bekanntlich verplombt, und jeder Hersteller muss vor dem Saisonstart deklarieren, welche «engine specification» dieser und jener MotoGP-Fahrer in der jeweiligen Saison verwendet.

Und die ganze Prozedur wird von Danny Aldridge, dem MotoGP Technical Director, und seiner Mannschaft gewissenhaft überwacht.

«Aus Gründen der technischen Kontrolle muss uns jedes Werk mitteilen, welcher Fahrer welche Motorenvariante einsetzt», erklärte Danny Aldrige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wenn Honda also zum Beispiel unterschiedliche Spezifikationen für unterschiedliche Fahrer deklariert, dann müssen sie mir von jedem Motor-Exemplar eines zur Verfügung stellen. Im Repsol-Werksteam müssen beide Fahrer die identischen Spezifikationen einsetzen, bei LCR und Marc VDS kann Honda zwischen den Fahrern unterschiedliche Motorversionen einsetzen. Aber welche, wird vor dem ersten Rennen festgelegt.»

«Wenn du nicht einem Concession-Team angehörst wie Suzuki, Aprilia oder KTM ist es nicht erlaubt, irgendein Teil innerhalb des Motors zu tauschen, nachdem die Saison beginnen hat. Die Motorenentwicklung ist bei Honda, Yamaha und Ducati eingefroren. Es darf auch kein Fahrer nach dem ersten Rennen auf eine andere ‚engine specification’ umsteigen», sagt der Engländer.

Danny Aldridge kann bei Verdachtsmomenten auch tätig werden und nachspüren. «Wenn ich irgendwelche Bedenken habe, kann ich den Motor eines Fahrers öffnen lassen und die eingebauten Komponenten mit jenen des Mustermotors, den ich habe, vergleichen. Dann kann ich bestätigen, dass sie keine Teile verändert haben oder keine andere Spezifikation eingesetzt haben als die für sie homologierte. Das gilt natürlich nicht nur für Honda, sondern auch für Yamaha und Ducati.»

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