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Jorge Lorenzo (Ducati): «Ich habe hinten keine Augen»

Von Ivo Schützbach
Dani Pedrosa stürzte nach der Kollision mit Lorenzo per Highsider

Dani Pedrosa stürzte nach der Kollision mit Lorenzo per Highsider

In Jerez erlebte Ducati-Pilot Jorge Lorenzo ein Desaster. Er führte das Rennen zu Beginn an, kam dann aber im Kampf um Rang 2 gemeinsam mit Dovizioso und Pedrosa zu Sturz. «Ich will keine Schuldzuweisungen», betonte er.

In der 18. Runde des Jerez-GP griff Andrea Dovizioso seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo im Kampf um Platz 2 an, musste aber weit gehen. Lorenzo konterte und kollidierte auf dem Weg nach innen mit Dani Pedrosa. Alle drei Piloten stürzten. Pedrosa wurde per Highsider von seiner Repsol-Honda geschleudert, Dovizioso wurde vom stürzenden Lorenzo mitgerissen.

Nach diesem ereignisreichen Rennen berichtete Lorenzo, der den weichen Vorderreifen einsetzte: «In Austin war es nicht so, aber hier war ich happy mit der Front. Als wir Grip am Hinterrad verloren, war das Turning aber schwieriger als mit neuen Reifen. Deshalb war es schwierig, niedrige 1:39er-Zeiten wie am Anfang zu fahren. Aber ich war sehr entschlossen und zeigte einen großartigen Start. Ich schnappte mir gleich ein paar Fahrer beim Anbremsen. Hier konnte ich sehr spät bremsen, vielleicht später als mit der Yamaha. In dieser Hinsicht war ich sehr zufrieden mit meinem Rennen, denn obwohl meine Pace nicht die beste war, führte ich acht Runden lang und war schnell. Es war sehr schade, dass ich nicht ins Ziel kam, denn das war ein wichtiges Rennen für mich.»

Über den Unfall mit Pedrosa und Dovizioso sagte Lorenzo: «Die Bilder zeigen die Situation klar. Ich will nicht zu viel darüber reden oder irgendwelche Schuldzuweisungen treffen. Wir sind die drei fairsten Fahrer der Weltmeisterschaft. Es waren sehr unglückliche Manöver von uns, die alle drei zu Sturz brachten. Wir sind sonst nie in solche Art von Unfällen verwickelt. Alles ging sehr schnell, ich kam schnell wieder nach innen. Dann war Dani da. Wir konnten den Sturz nicht verhindern. Alles passierte wie mit Dominosteinen. Sehr schade für uns Fahrer, aber besonders für Ducati und Dovizioso im Hinblick auf den WM-Kampf», betonte der 31-Jährige.

War dir klar, dass Dani hinter euch ist oder dachtest du, dass nur Dovizioso direkt hinter dir fährt? «Nein, denn ich sagte Juanito, dass er mir auf meiner Boxentafel immer nur den Fahrer direkt hinter mir anzeigen soll. Doch selbst wenn sie mir drei Fahrer hinter mir angezeigt hätten, weiß ich nicht, wie weit jeder davon weg ist. Wir haben hinten keine Augen. Nur der Fahrer dahinter hat den Überblick und trägt die Verantwortung. Das war Dani. Aber Dani, ich und Dovi waren involviert. Ich will keinem die Schuld zuweisen.»

War Jerez eine Ausnahme oder kann Lorenzo auch auf anderen Strecken so auftrumpfen wie zu Rennbeginn? «Das werden wir erst bei den nächsten Rennen sehen. Wir haben für meinen Fahrstil einen Schritt nach vorne gemacht, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, um auf allen Strecken konkurrenzfähig zu sein und die Maschine meinem Stil anzupassen. Wir sind beim Bremsen und Beschleunigen schon sehr konkurrenzfähig. Nun brauchen wir besseres Turning, sie muss sich insgesamt sanfter fahren lassen. Um mit Marc mitzuhalten, fehlte mir aber am gesamten Wochenende die Pace. Doch mein Vorteil ist, dass ich ein Rennen acht Runden lang anführen kann, obwohl ich nicht die beste Pace habe. Andere Fahrer können das nicht. Das ist mein Talent. Doch ich muss schneller werden. Statt 1:39,2 muss ich 1:38,9 min fahren, damit sie mich nicht einholen können.»

Ducati lieferte für den Jerez-GP Modifikationen, die Lorenzo zu einem Fortschritt verhalfen. Um welche Komponenten es sich handelt, wollte Lorenzo nicht preisgeben. «Ich erinnere mich nicht. Wir testen auch nicht hier in Jerez, sondern in drei Tagen in Mugello.»

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