Meregalli (Yamaha): «Viñales hört manchmal nicht zu»
Die Yamaha-Werkspiloten Valentino Rossi und Maverick Viñales belegen aktuell zwar die WM-Ränge 2 und 3, doch seit mehr als einem Jahr war der japanische Hersteller in der MotoGP-WM nicht mehr siegreich. «Es herrscht immer Druck, doch wir brauchen Resultate», weiß Teammanager Massimo Meregalli.
«Wir erlebten viele Schwierigkeiten seit dem Assen-GP 2017. Diese Probleme zeigten sich in unterschiedlichen Bereichen. Das machte es so schwierig, diese ganzen kleinen Probleme zu lösen. In jedem Rennen gab es andere Schwierigkeiten. Das war hart für uns. 2018 funktioniert das Bike besser, aber im Vergleich zu unseren Gegnern haben wir noch etwas aufzuholen», erklärte Meregalli gegenüber «motogp.com».
Rossi liegt 41 Punkte hinter WM-Leader Marc Márquez, Viñales 47. Rossi stand in Le Mans, Mugello und Barcelona als Dritter auf dem Podest. «Die drei Podestplätze von Valentino waren sehr positiv. In Barcelona erlebten wir einen guten Test. Für den Brünn-Test erwarten wir Verbesserungen von Yamaha. Mitte August findet auch ein privater Test in Misano statt. Wenn wir für Brünn keine neuen Komponenten erhalten, dann für den Misano-Test.»
Maverick Viñales stand in Assen zum ersten Mal seit dem Austin-GP auf dem Podest. «Seit Mugello wissen wir, dass Maverick in der Aufwärmrunde nicht hart genug pushte. Die Temperatur der Reifen sank so. Das betraf vor allem den Vorderreifen. Darum konnte er in den ersten fünf Runden den Reifen nicht voll nutzen. Der Reifen funktionierte nicht richtig. Darum baten wir ihn, mehr zu pushen. Und auch wir veränderten den Ablauf, wie die Reifen auf Temperatur gebracht werden. Schon in Barcelona fühlte er eine Verbesserung, aber das Turning und das Stoppen der Maschine bereiteten ihm dort Probleme. Beim Test dort haben wir meist mit vollem Tank gearbeitet. Beim letzten Run war er dann von Anfang bis Ende schnell und konstant.»
Viñales zeigte 2018 öfter seine Frustration, weil er nicht um Siege und den Titel kämpfen kann, und übte deutliche Kritik an Yamaha. «Es ist nie einfach, mit einer solchen Situation umzugehen», weiß Meregalli. «Er ist jung, aber er hat ein extremes Verlangen nach Siegen. Manchmal hört er nicht zu oder wartet nicht lange genug ab, damit der den Grund des Problems erfährt. Erst danach beruhigt er sich. Wir wissen das und respektieren ihn als Fahrer. Wir versuchen, ihm zu zeigen, wie er mit solchen Situationen umgehen sollte», erklärte Meregalli.