Jorge Lorenzo (Ducati/1.): «Es sieht besser aus»
Jorge Lorenzo auf der Ducati: Bestzeit am Freitag
Jorge Lorenzo, in diesem Jahr schon Sieger in Mugello und in Montmeló, dominierte den ersten Trainingstag zum Motorrad-GP in Deutschland auf dem 3,671 km langen Sachsenring.
Mit 1:20,885 liess er Petrucci um 0,257 Sekunden hinter sich. Mit Andrea Dovizioso klassierte sich eine dritte Ducati in den Top-4, auf einer Strecke, die eigentlich noch nie für die kraftvolle Ducati Desmosedici maßgeschneidert war.
«Wir machen bei der Tank-Sitzbank-Kombination noch kleine Änderungen, aber das sind wirklich Details», sagte Jorge. «Es sollte noch mehr Support beim Bremsen erzeigen, aber ich spüre keinen großen Unterschied. Wenn ich mir die Ergebnisse von heute anschaue, muss man sagen, das Motorrad hat sich gegenüber 2017 stark verbessert, auch wenn wir jetzt nur von zwei, drei schnellen Runden reden. Aber heute sind auch Miller und Bautista mit dem 2017-Motorrad schnell gewesen, beide sind in den Top-Ten gelandet. Ducati ist also hier in Deutschland stärker als erwartet. Wir machen Fortschritte. Und in einer so engen Meisterschaft sind auch kleine Schritte wichtig.»
Kam die Bestzeit heute überraschend für Jorge Lorenzo, der im FP1 noch auf Platz 8 gelandet ist? «Ich wusste, dass unser Motorrad kompletter ist als 2017. Ich befinde mich als Fahrer in einer Phase, in der ich mehr Erfahrung mit der Desmosedici habe. Die neuesten Modifikationen haben unser Paket konkurrenzfähiger gemacht, da geht es nicht nur um die Ergonomie.»
«Der erste Platz ist erfreulich. Ein schönes Gefühl. Aber Maverick hat am Schluss keinen neuen Reifen benützt. Wir hätten also auch auf Platz 2 landen können.»
Ist die Ducati auf dem winkeligen Sachsenring heikel zu fahren? Lorenzo: « «Normal fahre ich mit viel Kurvenspeed, normal beschleunige ich etwas früher als die Gegner. Bei Ducati ist genau das Gegenteil nötig. Jetzt muss ich die Zeit beim Bremsen und beim Beschleunigen herausholen. Deshalb hat es etwas länger als erwartet gedauert, bis ich mit der Ducati gewinnen konnte. Auf dem Sachsenring und in Phillip Island, wo man lange in Schräglage fährt, hatten wir bei Ducati bisher immer Mühe. Jetzt sieht es besser aus. Wir haben jetzt ein agileres Motorrad.»
Kann der weiche Hinterreifen 30 Rennrunden überstehen? «Ja, aber du musst den Fahrstil umstellen. Ich denke, man kann im Rennen auch mit dem Medium konkurrenzfähig sein. Wir können mit beiden Mischungen von A bis Z schnell fahren.»
«Diese Strecke stellt körperlich hohe Ansprüche, denn du fährst dauernd in Schräglage. Dein Oberkörper wird auf der linken Seite stark beansprucht, auch das Bein, die Schulter, der Rücken. Rechts ist es bei weitem nicht so schlimm. Bei Rennmitte beginnst du die linke Körperhälfte zu spüren. Das ist anspruchsvoll.»