Alex Márquez: Kein Deal mit Avintia-Ducati
Alex Márquez bleibt beim Moto2-Team von Marc VDS
Alex Márquez möchte seinem berühmten Bruder Marc nacheifern und in die MotoGP-Klasse aufsteigen. Aber drei Siege in dreieinhalb Moto2-Jahren – das reicht nicht.
Manager Emilio Alzamora hat seinen Schützling zuletzt auch bei Red Bull KTM Ajo-Team angeboten (statt Brad Binder), doch die Österreicher entschieden sich für Binder, der am Sonntag in Sachsen gewann.
Der letzte offene MotoGP-Platz bei Reale Avintia Ducati neben Tito Rabat ist noch offen. Xavier Simeon hat zwar einen Vertrag für 2019, er bringt 700.000 Euro Mitgift mit, aber wegen der schwachen Leistungen steht sein Platz auf wackligen Füßen. Er hat eine Performance-Klausel im Vertrag und könnte deshalb ausgewechselt werden.
Beim GP von Deutschland wurden Gespräche zwischen Avintia-Teambesitzer Raul Romero und Alzamora wegen Alex Márquez geführt, sie verliefen aber im Sande. Denn Avintia braucht einen Fahrer, der Sponsorgeld mitbringt.
Deshalb wird Alex in der Moto2-WM bei Marc VDS bleiben, sein Teamkollege dürfte Tom Lüthi werden. «Wer bei uns 2019 als zweiter Fahrer neben Tito Rabat fahren wird, ist noch offen», erklärte Avintia-Teamsprecher José Maroto.
Es wird also zumindest bis 2020 dauern, bis zwei weitere Brüder in der Königsklasse gegeneinander antreten, wie es zum Beispiel bei Kenny und Kurtis Roberts der Fall war und jetzt seit 2014 bei Pol und Aleix Espargaró vorkommt.
Eigentlich gab es zwischen dem entlassenen Marc-VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy und Alex Márquez eine mündliche Vereinbarung, wonach der Spanier bis Ende Juni mitteilen sollte, ob er 2019 noch einmal mit Kalex Moto2 fahren oder bei Marc VDS in die MotoGP-Klasse aufsteigen will.
Aber diese Vereinbarung ist inzwischen aus mehreren Gründen hinfällig. Erstens ist Bartholemy für Alex Márquez bei Marc VDS kein Ansprechpartner mehr, zweitens wird der belgische Rennstall nach vier Jahren aus der MotoGP-Klasse aussteigen, drittens konnte Márquez-Manager Emilio Alzamora das Team nicht retten, viertens sind alle MotoGP-Plätze nach menschlichem Ermessen besetzt, fünftens sind die Darbietungen von Alex Márquez in der Moto2-Klasse auch in der vierten Saison nicht gerade überzeugend. In Sachsen landete er nur auf Platz 13.
Alex Márquez hat zwar 2014 auf der Estrella Galicia 0,0-Honda die Moto3-WM mit zwei Punkten Vorsprung (278 zu 276) gegen Jack Miller und Alex Rins gewonnen, aber in der Moto2-WM ist er bei Marc VDS einiges schuldig geblieben.
Auch im vierten Jahr ist der Weltmeister-Bruder kein Titelanwärter. Die ersten drei Jahre hat er auf den WM-Rängen 14, 13 und 4 beendet. Nach den drei Siegen im Vorjahr (Jerez, Catalunya und Motegi und den 201 Punkten (2015 und 2016 heimste er nur 73 bzw. 69 Zähler ein) schien Alex zum engsten Favoritenkreis für diese Saison zu gehören.
Der 22-jährige Spanier liegt aber nach 9 von 19 Rennen in der Tabelle mit 113 Punkten nur an dritter Stelle, 35 Punkte fehlen auf Leader Pecco Bagnaia, 28 auf Miguel Oliveira.
Frustrierend für den Fahrer mit der Nummer 73: Der 20-jährige Mallorquiner Joan Mir, sein neuer Teamkollege bei Marc VDS, hat nach den dritten Plätzen in Le Mans und Mugello bereits einen MotoGP-Werksvertrag bei Suzuki unterschrieben. Er ist nach dem famosen zweiten Platz beim Deutschland-GP schon WM-Vierter und klar bester Rookie. Auf Márquez fehlen ihm nur noch 18 Punkte!
Alex Márquez hat in dreieinhalb Moto2-Jahren erst drei Siege errungen, 2018 noch keinen.
Bruder Marc hatte in diesem Alter schon zwei MotoGP-WM-Titel in der Tasche. Außerdem gewann der ältere Bruder 2011 als Rookie gleich sieben Moto2-WM-Rennen, 2012 in seinem WM-Jahr sogar neun.