MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Johann Zarco (Yamaha): «Ich war wie ausgeschaltet»

Von Sharleena Wirsing
Johann Zarco

Johann Zarco

Johann Zarco sprach im Rahmen des Deutschland-GPs auf dem Sachsenring mit SPEEDWEEK.com über den Grund für seine Schwäche seit Mugello und erklärte, warum Yamaha seit Assen 2017 keinen Sieg feiern konnte.

Nach den beiden zweiten Rängen in Argentinien und Jerez erlebte Tech3-Yamaha-Pilot Johann Zarco einige Schwierigkeiten und schaffte es danach nicht mehr in die Top-5. Trotzdem lag der Franzose bis zum Sachsenring-GP auf dem vierten WM-Rang, nach Platz 9 in Deutschland rutschte er auf die fünfte Position in der Gesamtwertung ab.

Warum lief es seit dem Mugello-GP nicht rund für Zarco? «Das ist schwierig zu sagen. Durch meine Erfahrung weiß ich aber, dass eine Saison voller Höhen und Tiefen steckt. Ich hoffe, dass ich nun verstanden habe, warum ich seit Mugello in einem kleinen Tief stecke. Im Vergleich zum letzten Jahr bin ich froh, dass ich nun besser mit solchen schwierigen Momenten umgehe. Obwohl ich ein paar schwierige Rennen erlebte, bin ich noch immer WM-Fünfter. Wenn man die Dinge auf diese Weise betrachtet, dann motiviert mich das sogar. Für den Rest der Saison bin ich zuversichtlich. Warum es genau zu dieser Talfahrt kam? Technik, mentale Verfassung oder eine Kombination aus beidem. Es handelt sich immer um einen Kompromiss aus unterschiedlichen Dingen. Obwohl manche Rennen schlecht liefen, kam ich ins Ziel. Das war für die Gesamtwertung wichtig. Insgesamt sieht es daher nicht so schlecht für mich aus.»

«In Assen haben wir einen Fortschritt gemacht. Das Team hat die Maschine anhand meiner Kommentare etwas verändert. So konnte ich zu Beginn des Rennens kämpfen. Ich überhole gerne Fahrer und kämpfe, doch in Mugello und Barcelona war ich wie ausgeschaltet. Wo ist Zarco? Ich war nicht in der Lage dazu. In Assen gelang mir das wieder, was mich etwas beflügelt hat», versicherte der Franzose.

Zarco weiß, dass es ihm in den letzten Rennen an Durchsetzungskraft mangelte. Mit der Kritik anderer Fahrer an seinen zuweilen wilden Manövern hat das nichts zu tun, bekräftigt er. «Du musst ein bisschen aggressiv vorgehen, sonst kannst du in dieser Klasse nicht bestehen. Marc [Márquez] war in Assen auch aggressiv. Immer mussten die anderen Fahrer ihre Maschine aufstellen, wenn er kam. Das ist Teil des Spiels. Wir brauchen Grenzen, aber wir müssen auch mit ihnen spielen können», erklärte Zarco im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

In der MotoGP-Klasse gelang Yamaha seit dem Assen-GP 2017 kein Sieg mehr. Hat Zarco eine Erklärung dafür? «Nein», lachte er. «Naja eine Erklärung dafür ist Marc. Er ist im Moment der stärkste Fahrer und gewann viele Rennen. Das ist ein Faktor, der Siege von Yamaha verhindert. Ich will seit Beginn der Saison gewinnen und behalte das auch als Ziel im Kopf, aber ich sehe, dass dieses Ziel keinen Druck auf mich ausüben darf. Denn vielleicht ist ein Sieg in dieser Saison nicht möglich. Ich muss in diesem Fall akzeptieren, dass es andere Fahrer gibt, die auf anderen Bikes stärker sind. Vielleicht sind ihre Maschinen besser. Ich weiß aber nicht, was in der Box der Werkspiloten passiert. Aber Marc ist einfach sehr stark, darum ist es sehr schwierig, Siege zu erreichen.»

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