Red Bull-KTM: Kein Ersatz für Kallio in Spielberg
Mika Kallio 2017 in Spielberg: Starker 10. Platz im Rennen
Vor einem Jahr rettete der heute 35-jährige Finne Mika Kallio mit Platz 10 beim Heim-GP von KTM auf dem Red Bull-Ring die Ehre des MotoGP-Teams aus Mattighofen – mit dem grandiosen zehnten Platz vor Andrea Iannone.
Nach Platz 11 in Assen und Platz 9 in Brünn war Red Bull-KTM-Star Pol Espargaró 2018 mit großen Hoffnungen in die Steiermark zum Spielberg-GP gereist. Aber die KTM RC16 ließ ihn bereits in der dritten Runde mit einem technischen Defekt im Stich.
Mika Kallio hingegen zeigte als Testfahrer eine erstaunlich starke Leistung. KTM-Firmenchef Stefan Pierer überlegte danach sogar, Kallio für 2018 fix neben Pol Espargaró ins Werksteam zu holen und Bradley Smith die Rolle des Testfahrers mit fünf Wildcard-Einsätzen pro Saison anzubieten. Der Engländer hatte beim Spielberg-GP mit Platz 18 und 36,4 Sekunden Rückstand enttäuscht.
Beim Österreich-GP (10. bis 12. August) 2018 wird Mika Kallio fehlen. Er erlitt im FP1 nach dem Crash in Turn 8 in Sachsen im rechten Knie einen Riß des inneren und äusseren Kreuzbands und des Innenbands. Kallio wurde am Dienstag dieser Woche in Finnland operiert; die Ärzte sagten ihm eine sechsmonatige Pause voraus. «Aber ich möchte Ende September beim Aragón-GP wieder fahren», kündigte Mika an. «Schade, der Österreich-GP wäre für mich der Höhepunkt des Jahres gewesen.»
Red Bull KTM wird notgedrungen beim Heim-GP auf den Einsatz eines dritten Piloten verzichten. Ein Ersatzmann mit Chancen auf WM-Punkte ist nicht in Sicht, selbst Jonas Folger ist fast ein Jahr lang auf keiner MotoGP-Maschinen gesessen. Testfahrten sind auch nicht mehr möglich. Denn in den letzten zwei Wochen vor dem ersten GP-Training gilt auf jeder Rennstrecke Testverbot, dazu kommt das Testverbot während der Sommerpause.
«Nach dem deutschen WM-Lauf und den ersten neun Rennen hat jeder von uns zwei Wochen Urlaub gebraucht und verdient», erklärte KTM-Teammanager Mike Leitner.
KTM setzte jedoch bereits beim deutschen WM-Lauf einige neue Komponenten ein, die Mika Kallio getestet und teilweise auch beim Catalunya-GP (Platz 11) erprobt hat. Für Brünn und Spielberg wird zusätzlich neues Material für beide Stammfahrer produziert.