Tom Lüthi (Honda/21.): «Das Bike war unfahrbar»
Tom Lüthi
Platz 19 mit 2,940 Sekunden Rückstand auf Viñales im FP1, dann Platz 21 mit 2,293 Sekunden Abstand auf Andrea Dovizioso im FP2 – das war die Freitag-Bilanz von Tom Lüthi beim Silverstone-GP. In der Gesamtwertung der beiden freien Trainings liegt der Schweizer aus dem Marc VDS-Honda-Team damit an 21. Stelle, denn alle 24 Fahrer haben sich im FP2 verbessert, bevor dann im Moto2-Training der Regen einsetzte.
«Es hat am Morgen nicht schlecht angefangen. Insgesamt war mein Rhythmus Freitagfrüh nicht so übel. Er war gut. Deshalb dachte ich, ich könnte mich am Nachmittag verbessern. Und ich konnte zwar meine Zeit verbessern, aber die 0,9 Sekunden haben bei weitem nicht gereicht. Wir haben ein bisschen in die falsche Richtung gearbeitet. Ich bekam deshalb mit dem Bike mehr Probleme als im FP1. Wir müssen also weiterarbeiten.»
Lüthi lag im FP2 anfangs an 13. Stelle, dann fiel er an die enttäuschende 21. Position zurück. «Ja, ich bin im FP2 direkt rausgefahren, es lief von Anfang an nicht schlecht. Mit dem Medium-Hinterreifen hatte ich einen guten Rhythmus. Aber der Speed hat hinten und vorne nicht gereicht. Ich war in jeder Kurve beim Rausfahren in Problemen. Es war unfahrbar. Ich konnte bei Start/Ziel auf der Geraden nicht einmal ganz Vollgas fahren. Ich musste das gaszudrehen, weil das Ding wieder Lenkerschlagen bekam. Wir müssen schauen, dass die Maschine ruhiger wird. Damit ich einen höheren Grundspeed fahren kann, denn der fehlt definitiv.»
«Zuerst einmal war ich neugierig auf den Zustand der Rennstrecke, weil sie neu asphaltiert worden ist. Aber wir haben schließlich dieselben Bodenwellen vorgefunden wie im Vorjahr. Der Belag ist also immer noch sehr, sehr holprig. Und er Grip war mittelmäßig. Wir können den Belag nicht ausbügeln, also müssen wir versuchen, das Set-up zu ändern und für Samstag ein ruhigeres Motorrad hinzukriegen.»?Wie kann ein neuer Belag so holprig sein? «Darüber haben wir auch schon diskutiert. Klar, die Formel 1 war da. Aber an einem Wochenende kann der Asphalt nicht ruiniert werden, das kann ich mir nicht vorstellen, auch die Hitze kann nicht schuld sein. ich weiß es nicht. Es ist schade, denn es wurde viel Geld investiert, aber die Bodenwellen sind trotzdem heftig.»
Auch der starke Wind machte Tom zu schaffen. «Bei der MotoGP-Maschine hat das Vorderrad sehr selten Bodenkontakt. Und dann versetzt es doch bei den Windstößen immer mehr. Das Vorderrad wird zur Seite geschoben, dadurch wird alles noch unruhiger. Den Wind spürt man auf jeden Fall.»
Inzwischen sind fast zwei Wochen vergangen, seit Tom Lüthi über seine Zukunft Gewissheit hat: Er wird 2019 neben Schrötter im Intact-Team auf Kalex die Moto2-WM bestreiten. «Es ist sicher gut, Klarheit für nächstes Jahr zu haben. Ich freue mich wirklich darauf und freue mich sehr auf das Team, es steht auf soliden Beinen und ist voll motiviert. Das ist sehr wichtig. Aber die MotoGP-Saison wird deshalb nicht einfacher für mich… Wir schaffen trotzdem daran, das MotoGP-Motorrad in den Griff zu bekommen. Ich brauche die volle Unterstützung des Teams bis zum Finale, wenn wir noch Fortschritte erzielen wollen.»