Rossi & Márquez: Ist Rabats Ersatzmann eine Gefahr?
Valentino Rossi ist sich sicher: «Das ist keine gute Idee»
In Misano wird sich der 22-jährige Franzose Christophe Ponsson erstmals auf eine MotoGP-Maschine schwingen. Ponsson hat weder Erfahrung mit den Michelin-Reifen noch mit den Karbon-Bremsen. 2015 war Posson in der Superbike-WM unterwegs. Auf der Grillini-Kawasaki erreichte er WM-Rang 22 mit 18 Punkten. Ponsson bestreitet derzeit mit einer Yamaha im Team GIL Motorsport die Superbike-Meisterschaft in Spanien und hat den 18 Gesamtrang inne.
Valentino Rossi und Marc Márquez schätzen ihn als mögliches Sicherheitsrisiko ein, denn zumindest am Freitag wird er bedeutend langsamer sein, während er sich an die MotoGP-Maschine gewöhnt. «Wer? Ach wirklich? Ich wusste nicht, dass Tito von einem anderen Fahrer ersetzt wird», wunderte sich Márquez zunächst. «Ich kenne ihn nicht, aber ich habe schon in der Vergangenheit gesagt, dass du ein Minimum an Speed oder Erfahrung haben musst, um an einem MotoGP-Rennen teilnehmen zu können. Nur durch Geld in die MotoGP-Klasse zu kommen, ist nicht der richtige Weg. Dies ist die Königsklasse. Ich weiß, dass es manche so machen müssen, aber das ist nicht zuträglich für die Sicherheit.»
Rossi stimmte zu: «Ich kenne ihn auch nicht. Zum ersten Mal eine MotoGP-Maschine zu fahren und gleich an einem Rennwochenende teilzunehmen, ist meiner Meinung nach keine gute Idee. Die Bremsen und die Reifen sind ganz anders. Das ist nicht besonders sicher. Wir müssen aufpassen. Doch ich kenne ihn nicht. Vielleicht ist er schnell. Wir müssen abwarten.»
Wenn man den Ersatzmann für Rabat und die Vorkommnisse in Silverstone bedenkt, müssten die Fahrer nicht eine Vereinigung mit mehr Einfluss bilden? «Naja, wir haben die Safety Commission, in der wir alles besprechen. Ich denke, dass die Verantwortlichen einen sehr guten Job machen», betonte Márquez. «Vielleicht erleben wir bei Ponsson auch eine Überraschung und er ist schnell. Aber wie Valentino schon sagte, ein MotoGP-Bike an einem Rennwochenende zum ersten Mal zu fahren, ist nicht der beste Weg. Wir können uns aber nicht gegen einen Fahrer aussprechen, bevor wir die Resultate nicht gesehen haben. Am Freitagnachmittag wissen wir mehr.»
Márquez fuhr fort: «In Silverstone war alles etwas verwirrend, weil nicht alle Fahrer vor dem Meeting informiert wurden. Andere wichtige Fahrer wussten es, kamen aber nicht. Abgesehen davon hat die Dorna viel Erfahrung und mit Loris Capirossi und Franco Uncini auch zwei ehemalige Fahrer mit viel Erfahrung an ihrer Seite.»
«Ich denke, dass die Saftey Commission wie eine Fahrervereinigung funktioniert. Auf eine moderne Art. Wir sprechen immer über die Sicherheit. In der letzten Zeit kamen viele Fahrer zu diesen Treffen», berichtete Rossi. «Das ist gut. Was den Ersatzfahrer betrifft, werden wir am Freitag in der Safety Commission vielleicht darüber sprechen. Denn vorher wissen wir es nicht. In Silverstone war die Organisation nicht gut. Nicht alle Fahrer wussten von dem Meeting. Ich denke, es ist einfach, das in Zukunft besser zu organisieren. Die Dorna muss alle Fahrer informieren. Vielleicht brauchen wir eine Whats App-Gruppe.»