Cal Crutchlow: «Nachzügler Ponsson gefährlich»
Cal Crutchlow
Cal Crutchlow beendete den ersten MotoGP-Trainingstag in Misano als Gesamtdritter. Und er wunderte sich natürlich über den Franzosen Christophe Ponsson, 22 Jahre alt, er kommt aus Lyon, der in Misano eine Avintia-Ducati fährt. Er fährt die 2016-Maschine von Xavier Siméon, der Belgier bekam dafür die 2017-Ducati des verletzten Tito Rabat. Und Ponsson liegt nach zwei Trainings immer noch 5,956 Sekunden hinter der Bestzeit von Andrea Dovizioso. Auf den vorletzten Syahrin fehlen ihm beachtliche 2,341 Sekunden – und das auf einer nur 4,2 km langen Piste.
Cal Crutchlow wollte den jungen Franzosen nicht verteufeln. «Man kennt ja meine Meinung über die Wildcard-Fahrer. Ich habe eine gespaltene Meinung dazu. Denn einerseits ist es großartig, wenn ein junger Fahrer eine Chance bekommt. Aber wenn ich mir anschaue, wie sein Tag verlaufen ist, war es für uns Fahrer recht gefährlich. Sein Coach ist Fabian Foret…»
Crutchlow weiter: «Wie Ponsson zu diesem Vertrag gekommen ist, weiß ich nicht. Im Moment sieht es schwierig aus für ihn. Ich werde nichts Negatives über ihn sagen. Aber er war natürlich ein Thema für die Safety Commission. Trotzdem ich werde nicht über ihn lästern, denn er gibt sein Bestes. Es macht keinen Sinn, wenn alle MotoGP-Fahrer jetzt auf ihn losgehen. Er wird sich von Session zu Session oder von Rennen zu Rennen steigern, wenn er mehr Einsätze bekommt. Aber ich sehr, dass er sich sehr schwer tut. Gut ist, dass er nichts zu beweisen hat.»
Im Gegensatz zum FP1 blieb Ponsson im FP2 innerhalb der 107-Prozent-Klausel. ?«Wie oft im Jahr haben wir einen MotoGP-Fahrer, der Mühe mit dem 107-Prozent-Limit hat», gab Cal zu bedenken. «Das passierte jetzt zum ersten Mal seit fünf Jahren… Ich gebe dem Kerl keine Schuld. Wenn man dir so eine Gelegenheit anbietet, dann schnappst du sie dir. Warum nicht? Aber das Team ist blöd. Sie schauen jetzt als noch größere Idioten aus als schon vorher. Man braucht für die MotoGP einen gewissen Level… Aber wenn ich mir den Kerl anschaue, war der Sprung von der spanischen Superbike-Serie auf das MotoGP-Bike zu extrem für ihn.»