Marc Márquez (Honda/5.): «Diese Piste ist ein Segen»
Marc Márquez in Misano
Weltmeister Marc Márquez lag am Freitag in Misano nach den ersten beiden freien Trainings an fünfter Stelle. Im FP1 war er über Platz 13 nicht hinausgekommen.
Der Repsol-Honda-Pilot fuhr in Italien mit der Karbon-Schwinge, was nicht bei jedem Grand Prix der Fall ist. Nach seiner Wahl gefragt, erklärte der Spanier, dass sich das im Verlaufe der Saison so entwickelt hat. «Seit Brünn fahren wir immer mit der Karbon-Hinterradschwinge. Zu Beginn der Saison war das Potenzial so ausgeglichen, dass es schwierig war, einen Unterschied zu finden. Es sieht aber danach aus, als hätte die Karbon-Version etwas mehr Potenzial. Am Anfang der Saison ging es auch um die Quantität. Wir mussten mit den Karbon-Schwingen sparsam umgehen. Wenn man mit dem Karbon-Schwinge stürzt, ist das blöd, weil man keine Reserve hat. Man kann nach der kleinsten Beschädigung nachher nicht mehr damit fahren. Die Vorteile unterscheiden sich auch manchmal von Piste zu Piste. In Assen bin ich das Rennen zum Beispiel mit der Aluminium-Schwinge gefahren. Das hängt immer von der Strecke ab, auch von den Reifen. Mit der Karbon-Schwinge hat man vielleicht am Anfang mehr Grip, aber im Verlauf des Rennens wird es schwierig. Man muss abschätzen können, was man braucht. Aber jetzt in der zweiten Saisonhälfte setzen wir vorrangig auf Karbon. In Silverstone haben wir aber die Alu-Schwinge noch einmal probiert.»
Repsol-Honda hat 2018 keinen Test in Misano absolviert. Das Team hat für das Wochenende die Testdaten von Cal Crutchlow vorliegen, der auf der LCR-Honda für den San Marino-GP getestet hat. «Diese Daten haben mir eigentlich nichts gebracht. Wir haben drauf geschaut, aber unser eigenes Set-up eingestellt. Ich habe sein Set-up probiert, aber es hat mir nicht gepasst. Wir gehen von unserer Basis aus.»
Am Freitagvormittag hat Márquez nur einen Satz Reifen verbraucht. Er rutschte deshalb aus den Top-10. «Alle Gegner haben noch einen neuen weichen Hinterreifen reingesteckt, als das FP1 zu Ende ging. Wir mussten ein Risiko eingehen, weil wir hier im Gegensatz zu den anderen Werksteams hier nicht getestet haben. Die Gegner hatten also klare Vorstellungen, vom Set-up, von den Reifen, wir nicht. Ich bin kurz vor Ende der Session stehen geblieben, wir haben eine langsame Runde gedreht, dann haben wir das Timing verhaut. Ich wollte im FP1 noch einmal wechseln, aber ich hatte dann keine Zeit mehr», erklärte der Honda-Pilot. «Ich hätte die erste fliegende Runde mit den neuen Reifen in 20 Sekunden fahren müssen… Aber dann haben wir gehofft, dass es im FP2 am Freitagnachmittag nicht regnet. Wir haben Glück gehabt.»
Allgemein ist Marc Márquez zufrieden mit dem ersten Trainingstag in Misano: «Ich hatte keine Grip-Probleme, wie viele meiner Kollegen. Nach Silverstone ist die Strecke in Misano ein Segen. Ich fühle mich wohl hier, dieser Belag ist einfach zu befahren. Klar, im FP1 war der Grip nicht ideal. Aber das ist im FP1 auf jeder Strecke der Fall.»