Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Tom Lüthi (Honda/23.): «Das war echt krass»

Von Petra Wiesmayer
Tom Lüthi beendete den ersten Tag in Valencia auf Platz 23

Tom Lüthi beendete den ersten Tag in Valencia auf Platz 23

Wie alle seine Kollegen hatte auch Marc-VDS-Pilot Tom Lüthi am Freitag mit dem Regen und Aquaplaning auf der Strecke in Valencia zu kämpfen. Der Schweizer beendete den ersten Tag des MotoGP-Saisonfinales als 23.

Nachdem das erste freie Training am Vormittag wegen unfahrbarer Streckenverhältnisse unterbrochen werden musste, gab es auch am Nachmittag eine Auszeit, in der Trümmerteile von Johann Zarcos Yamaha weggeräumt werden mussten, nachdem der Franzose in Kurve 12 gestürzt war. Schnellster war am Ende Weltmeister Marc Márquez mit einer am Vormittag gefahrenen Runde von 1:39,767 min, vor den beiden Ducati von Jack Miller und Danilo Petrucci.

Tom Lüthi konnte mit den Top-Fahrern nicht mithalten und landete mir einem Rückstand von 3,233 sec auf dem 23. Rang des kombinierten Klassements.

«Wir können nicht mal auf der Gerade Vollgas fahren weil wir nur am Schwimmen sind. Es ist ziemlich heftig. An der Stelle, an der Zarco gestürzt ist, in Kurve 12, war sehr viel Wasser auf der Strecke und auch Aquaplaning», beschrieb der Honda-Pilot die recht grenzwertigen Streckenbedingungen. «Wenn der Regen etwas nachlässt, dann geht es, sobald es aber wieder etwas mehr regnet, wird es schwierig und im vierten, fünften oder sechsten Gang hat man nur durchdrehende Räder.»

Er habe während der Trainingsunterbrechung am Nachmittag vorgeschlagen, die Rennleitung zu informieren, dass die Zustände «wirklich krass» seien, sagte Lüthi. «Man schwimmt schon über die Geraden. Auf der Geraden ist wohl noch der alte Asphalt drauf. Vor Kurve 1 ist neuer Asphalt, aber bis dahin ist nur Aquaplaning. Man ist nur am Schwimmen.»

Der Unterschied zwischen einem MotoGP-Bike und einem Moto2-Motorrad sei jedoch nicht gravierend, betonte er.

«Ans Limit zu gehen, ist im Regen immer heikel. Da braucht man sehr viel Gefühl, um zu spüren, wo das Limit ist. Das ist nicht einfach. Natürlich ist es auch eine Frage, wie viel Risiko man eingehen will und man muss seinen Rhythmus finden und dann das richtige Gefühl haben. Das ist sehr wichtig», betonte Lüthi.

«Aber man hat im Regen auch irgendwie mehr Zeit, weil man langsamer ist. Im Trockenen geht mit einer MotoGP-Maschine alles sehr schnell. Wenn man einen kleinen Fehler macht, spürt man den drei auch Kurven später immer noch, weil die nächste Kurve kommt und kommt und kommt. Im Regen hast du ein bisschen mehr Zeit. Fehler kannst du dir natürlich trotzdem nicht erlauben, aber es ist alles etwas langsamer und du hast mehr Zeit. Das ist sicher ein Vorteil.»

Für ihn als Rookie sei auch die Elektronik seiner Honda besonders bei Regen noch immer ein Punkt, an dem er arbeiten und lernen müsse, gestand der 32-Jährige. «Die Elektronik ist natürlich sehr wichtig und wir haben hier keine Referenz. Außerdem fehlt da auch einfach die Erfahrung, um zu sagen, da brauche ich das und das und das. Ich muss mich da langsam herantasten und  das Gefühl mit mehr Power und weniger Traktionskontrolle bekommen.»

Die Sturzgefahr habe er jedoch als nicht sehr groß empfunden, betonte er. «Ich habe mir natürlich auch bewusst die Zeit genommen, ans Limit zu gehen und das Feeling aufzubauen. Das ist sehr, sehr wichtig, denn für Sonntag sieht der Wetterbericht so aus, wie heute. Da ist es sehr wichtig, das richtige Gefühl und den Rhythmus zu bekommen. Deshalb bin ich so viele Runden gefahren.»

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