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Mike Leitner (KTM): «Neulinge haben wenig Vorteile»

Von Oliver Feldtweg
Mike Leitner (re.) mit Pol Espargaró

Mike Leitner (re.) mit Pol Espargaró

KTM-Teammanager Mike Leitner trauert jener Zeit nach, als Honda und Yamaha fünf Motoren hatten, Ducati zwölf und als viele Experimente erlaubt waren.

Das Red Bull-KTM-Werksteam erlebte 2018 wegen der Verletzungen von Testfahrer Mika Kallio und Stammfahrer Pol Espargaró einen mühseligen Sommer. Dabei hatte die Saison recht verheißungsvoll begonnen. Mika Kallio schaffte als Wildcard-Pilot beim Jerez-GP Anfang Mail mit einem neuen Motorrad Platz 10. Bradley Smith setzte dieses Motorrad dann beim Misano-GP ein. Teammanager Mike Leitner spricht über die Schwierigkeit, während deiner GP-Saison ein Rennmotorrad weiterzuentwickeln.

«So eine Entwicklung ist nicht6 einfach, besondeers wnen dir plötzlich zwei verletzte Fahrer fehlen», stellte Mike Leitner im Gespräch mit den Kollegen von crashnet. fest. «Man muss ja vor dem Saisonstart einige Spezifikationen festlegen. Auch wenn du als ‘concession team’ auftrittst, unterliegst du einigen Einschränkungen. Manche Parameter kannst du nicht ändern, und dadurch wird dein Leben erschwert. Du musst gewisse technische Details vor dem Saisonstart festlegen, auch bei der Motor-Spezifikation. Klar, wir können als Neuling neun statt sieben Motoren verwenden. Aber vor ein paar Jahren hatten die japanischen Werke fünf Motoren und Ducati zwölf pro Saison, dazu zwei Liter mehr Sprit und weiche Reifen. Das gibt es alles nicht mehr…»

Aber der Tankinhalt wurde immerhin 2016 wegen der Einheits-Elektronik auf 22 Liter erhöht. Und die weichen Reifen gab es in erster Linie in der Open Class 2013 und in der Claiming-Rule-Zeit für die leistungsschwachen CRT-Bikes mit den Superbike-Rennmotoren.

«KTM steht in der MotoGP-Klasse am Anfang», betont Leitner. «Ich erkläre den Leuten, die das nicht verstehen, immer wieder: ‚Die Vorteile der Neulinge sind sehr gering.‘ Das bremst uns in der Entwicklung. Wir können währen der Saison nicht genug Neuheiten zu den Rennen bringen. Aber wir stellen uns dieser Herausforderung. Die Vorschriften sind so, wie sie sind. Aber es ist mühsam.»

Leitner: «Wir kämpfen gegen fünf andere Werke, vier von ihnen haben 15 oder 20 Jahre konstante Erfahrung in der MotoGP-Kategorie. Aprilia war schon ab 2002 mit der 990-ccm-Dreizylinder dabei, jetzt folgt bei ihnen das fünfte Jahr mit der V4-Maschine. KTM hat jetzt zwei Jahre hinter sich. Wir hatten eine sehr gute Einsteiger-Saison 2017, es gab keine explodierenden Motoren, keine Dramen. Auch die erste Saisonhälfte 2018 konnte sich sehen lassen. Dann kamen die Verletzungen… So etwas lässt sich nicht kontrollieren. Wir waren immer dabei, und viermal haben wir den Einzug ins Qualifying 2 nur um 0,1 Sekunden verpasst. Und wir haben bei den letzten Grand Prix 2018 wieder die erhofften Leistungen gebracht, wir kamen wieder ins Q2 und waren in den Top-Ten. Ich denke, das Team, das Werk, die Fahrer – alle haben großartige Arbeit geleistet. Gleichzeitig habe ich viel Respekt vor dem Können der gegnerischen Werke. Ich weiß, wie unermüdlich sie arbeiten. Trotzdem sind wir nahe dran. Unsere Leistungen sind akzeptabel. Ehrlich gesagt: Ich bin happy mit unseren Fortschritten.»

Pol Espargaró schaffte im Valencia-Quali mit 0,2 Sekunden Rückstand im Trockenen den sechsten Startplatz. Werden sich die technologischen Fortschritte bei KTM im aktuellen Winter also im Rahmen halten? Kann man eher von einer Evolution als von einer Revolution sprechen?

Leitner: «Große Veränderungen sind in dieser Klasse kaum noch vorstellbar. Unser Motorrad hat ein paar Stärken, wir haben aber auch ein paar Schwachpunkte, die wir beseitigen müssen. Das wird nur funktionieren, wenn unser Testteam wieder in bester Besetzung arbeiten kann, dazu brauchen wir viel Arbeit auf der Rennstrecke, und dann müssen wir die guten Ideen alle geschickt zusammenfügen. Und das haben wir uns als Ziel gesetzt. Von jetzt an müssen wir jeden Schritt gewissenhaft überlegen. Denn es besteht immer die Gefahr, dass man in die falsche Richtung geht. Deshalb werden wir unser System der kleinen Schritt beibehalten.»

Kombinierte Zeitenliste Jerez-Test, 28./29. November 2018:

1. Takaaki Nakagami (J), Honda, 1:37,945 min
2. Danilo Petrucci (I), Ducati, + 0,023 sec
3. Marc Márquez (E), Honda, + 0,025
4. Maverick Viñales (E), Yamaha, + 0,121
5. Jorge Lorenzo (E), Honda, + 0,160
6. Franco Morbidelli (I), Yamaha, + 0,173
7. Andrea Dovizioso (I), Ducati, + 0,240
8. Jack Miller (AUS), Ducati, + 0,262
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, + 0,388
10. Alex Rins (E), Suzuki, + 0,577
11. Valentino Rossi (I), Yamaha, + 0,651
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, + 0,816
13. Álvaro Bautista, (E), Ducati, + 0,885
14. Tito Rabat (E), Ducati, + 0,931
15. Joan Mir (E), Suzuki, + 0.986
16. Andrea Iannone (I), Aprilia, + 1,063
17. Pol Espargaró (E), KTM, + 1,199
18. Karel Abraham (CZ), Ducati, + 1,799
19. Johann Zarco (F), KTM, + 1,919
20. Aleix Espargaró (E), Aprilia, + 2,211
21. Bradley Smith (GB), Aprilia, + 2,229
22. Sylvain Guintoli (F), Suzuki, + 2,553
23. Hafizh Syahrin (MAL), KTM, + 2,575
24. Miguel Oliveira (P), KTM, + 2,632
25. Matteo Baiocco (I), Aprilia, + 3,962

Kombinierte Zeitenliste Valencia, 20./21. November 2018

1.Maverick Viñales (E), Yamaha, 1:30,757 min
2. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +0,133 sec
3. Marc Márquez (E), Honda, +0,154
4. Jack Miller (AUS), Ducati, +0,182
5. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,202
6. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +0,217
7. Alex Rins (E), Suzuki, +0,497
8. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,547
9. Valentino Rossi (I), Yamaha, +0,614
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,643
11. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,648
12. Jorge Lorenzo (E), Honda, +0,827
13. Pol Espargaró (E), KTM, +0,871
14. Joan Mir (E), Suzuki, +0,957
15. Tito Rabat (E), Ducati, +1,183
16. Stefan Bradl (D), Honda, +1,258
17. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,334
18. Andrea Iannone (I), Aprilia, +1,367
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,463
20. Jonas Folger (D), Yamaha, +1,508
21. Johann Zarco (F), KTM, +1,752
22. Karel Abraham (CZ), Ducati, +2,149
23. Hafizh Syahrin (MAL), KTM, +2,251
24. Bradley Smith (GB), Aprilia, +2,271
25. Miguel Oliveira (P), KTM, +3,041

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