Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Valentino Rossi: «Alle haben Angst» – außer Márquez?

Von Nora Lantschner
Marc Márquez und Valentino Rossi beim Italien-GP 2018

Marc Márquez und Valentino Rossi beim Italien-GP 2018

«Wir sind keine Verrückten, die mit verbundenen Augen auf das MotoGP-Bike steigen und einfach Gas geben», so Yamaha-Star Valentino Rossi. Gleichzeitig bewunderte er den großen Mut von Marc Márquez.

Am 16. Februar wird Valentino Rossi 40 Jahre alt. Dass er dieses Jubiläum als Yamaha-Werkspilot in der MotoGP-WM feiern würde, hätte der Superstar selbst nicht erwartet: «Es war immer mein Traum, in der Motorrad-WM zu fahren. Als es so weit war, habe ich nie darüber nachgedacht, wie lange ich fahre... Aber ich hätte nicht geglaubt, dass ich mit 40 Jahren noch dabei bin. Das ist für die heutige Zeit etwas atypisch. Aber vielleicht mache ich etwas, das in Zukunft auch andere tun werden. Das Wichtigste ist, dass man konkurrenzfähig bleibt», erklärte er am Dienstag im Interview mit «Radio Deejay».

«Die Erfahrung ist sehr wichtig, wenn es darum geht, die Strecken gut zu kennen und richtig auf das Rennen hinzuarbeiten. Ein junger Pilot fährt etwas mehr aus dem Herzen heraus, ist etwas mutiger. Wenn du jung bist, hast du weniger Angst zu stürzen. Und wenn du stürzt, tust du dir normalerweise weniger weh – oder zumindest bist du schneller wieder fit», erläuterte der neunfache Weltmeister Vor- und Nachteile. Eines aber haben alle Fahrer gemeinsam: «Wenn du verletzt bist, willst du sofort wieder unbedingt auf das Motorrad. Vielleicht ist es das, was einen Rennfahrer ausmacht», weiß er aus eigener Erfahrung.

Rossi ist gleichzeitig überzeugt davon, dass die Angst zum Motorsport dazugehöre: «Ich glaube, dass alle Angst haben – mache weniger, mache mehr, wenn sie auf ein Motorrad steigen. Ich zumindest habe Angst. Vor dem Start... Das muss man berücksichtigen», gab er offen zu. «Dann kommt es darauf an, wie du darauf reagierst: Ob es ein Tag ist, an dem du dir alles zutraust, oder ob du lieber einmal etwas ruhiger an die Sache herangehst. Es ist aber wichtig, etwas Angst zu haben. Wir sind keine Verrückten, die mit verbundenen Augen auf das Bike steigen und einfach Gas geben», unterstrich der «Dottore» – und fügte lachend hinzu: «Einzelne sind vielleicht so.»

«Je größer das Motorrad wird, umso mehr passt man auf. In der Moto3- und Moto2-Klasse sind die Fahrer meistens noch verrückter, auch weil sie 20 Jahre alt sind und sich beweisen wollen. Normalerweise kommen die Mutigsten aus Japan, Malaysia – aus dieser Gegend. Wenn es um die Risikobereitschaft geht, liegt ihr Limit höher. Auch weil sie von klein auf einfach dort fahren, wo es sich gerade ergibt. Die Engländer zum Beispiel sind auf nasser Strecke oder bei extremen Bedingungen stark. Und auch die Australier.»

Der Spanier Marc Márquez begeistert die Fans regelmäßig mit atemberaubenden Manövern und Saves. Der fünffache MotoGP-Weltmeister bleibt dabei allerdings nicht immer auf seiner Honda sitzen. «Márquez ist einer, der sehr viel riskiert. Er ist sehr, sehr mutig – vielleicht so sehr, dass er manchmal gar keine Angst hat. Er stürzt oft, sucht immer nach dem Limit. Er ist aber wirklich gut und er ist 25 Jahre alt. Er macht diese unglaublichen Abflüge mit dem Motorrad, das explodiert – und er steht auf, putzt sich den Dreck von der Kombi, renkt die Schulter wieder ein und nimmt das zweite Motorrad», zeigte sich auch Rossi beeindruckt.

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