Pit Beirer/KTM: «Extrem gute Infos von Dani Pedrosa»
Hiobsbotschaft für Red Bull KTM: Der sehnsüchtig erwartete Testfahrer Dani Pedrosa 833) fällt für unbestimmte Zeit aus. «Das ist ein herber Rückschlag», räumt KTM-Rennchef Pit Beirer ein. Red Bull KTM will durch das Engagement von Fahrern wie Johann Zarco und Dani Pedrosa, die von Yamaha und Honda kommen, die Entwicklung der MotoGP-Maschine beschleunigen. Und der neue Red Bull KTM-Testfahrer Dani Pedrosa (33) hat zwar am 18./19. Dezember die KTM RC16 in Jerez erstmals gemeinsam mit dem Finnen Mika Kallio getestet. Aber nach einem Ermüdungsbrich des rechten Schlüsselbeins fällt der dreifache Weltmeister und 31-fache MotoGP-Sieger für unbestimmte Zeit aus.
Der erste große IRTA-Test in Sepang/Malaysia von 6. bis 8. Februar wird ohne Pedrosa über die Bühne gehen. Auch der Shakedown-Test der Testfahrer (1. bis 3. Februar) in Sepang wird ohne Pedrosa stattfinden. KTM wird dort nur durch Mika Kallio vertreten sein, Honda durch Bradl, Yamaha durch Folger, Ducati durch Pirro, Suzuki durch Guintoli, Aprilia durch Bradley Smith.
Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, kann die Genesungsdauer bei Dani Pedrosa bisher nicht abschätzen. «Das kann man momentan schwer sagen, weil es kein klassischer Schlüsselbeinbruch ist, bei dem man weiß, wo man nach zwei, drei oder vier Wochen steht. Dani wird sich einer Stammzellenkur unterziehen. Es muss also auch der Körper mitspielen, damit das alles sauber angenommen wird. Unter acht Wochen spielt sich da gar nichts ab, wenn das alles gut und normal verläuft. Über Komplikationen und wie lange es dann wirklich gehen wird, darüber will ich noch gar nicht nachdenken», versichert der KTM-Factory Racing-Stratege. «Ich rechne jetzt einmal sicher mit einer langfristigen Pause.»
Manche Mediziner fürchten, die Genesung des Schlüsselbeins könne auch fünf, sechs Monate in Anspruch nehmen, denn es muss Gewebe transplantiert werden, eventuell auch Knochenteile aus dem Beckenbereich, die Blutzufuhr war seit dem letzten Schlüsselbeinbruch ebenfalls eingeschränkt. Dadurch wurde der Knochen brüchig.
«Klar, realistisch müssen wir auch mit einer Pause von drei oder vier Monaten rechnen», weiß Pit Beirer. «Aber so negativ will ich jetzt nicht denken. Ich halte mich an die positive Möglichkeit, dass der Bruch in zwei Monaten verheilt ist und Dani dann wieder auf dem Motorrad sitzt. Unsere Pläne, warum wir ihn als Testfahren geholt haben und was er bei uns bewirken kann, sind jetzt schon ein bisschen unterbrochen worden. Wir waren sehr froh, als wir im Dezember mit ihm loslegen konnten. Jetzt müssen wir umplanen. Trotzdem hoffen wir, dass Dani in zwei Monaten fit ist.»
Darf man mit Pedrosas Comeback ernsthaft schon beim zweiten IRTA-Test in Losail/Katar von 23. bis 25. Februar rechnen?
Beirer: «Ja, das ist unser großes Ziel. Grundsätzlich sind wir beim Auftakt in Malaysia Anfang Februar mit vier Rennfahrern eh mal ganz gut beschäftigt. Durch den ersten Test von Dani haben wir bereits extrem gute Infos gekriegt. Wir arbeiten darauf hin, dass wir einige seiner Wünsche für den Malaysia-Test umsetzen können, damit auch die Rennfahrer schon in den Genuss der einen oder anderen Aussage von ihm kommen. Wenn Dani Ende Februar in Katar schon zurück wäre, würde uns die Unterbrechung gar nicht so hart treffen. Denn vom Wunsch eines Fahrers bis zur Lieferung gewisser Teile vergeht eine gewisse Zeit. Deshalb fokussieren wir uns jetzt darauf, die neuen Komponenten zuerst unseren Rennfahrern zur Verfügung zu stellen. Wenn dann in Katar der nächste Input von Dani kommen würde, wäre es super gut.»